Langweilig wird es selten in der Formel E, die noch junge Rennserie fabriziert auch zum Start in die neue Saison Kuriositäten. Wie beim Sonntagsrennen in Hongkong. Eigentlich hätten die Lichter der Startampel pünktlich um 15:03 Uhr Ortszeit ausgehen sollen, um das 20 Mann starke Feld auf die Reise zu schicken. Doch um 15:03 Uhr passierte - nichts. Minuten vergingen, ohne dass sich eines der Autos rührte.

Stattdessen blieb die Startampel dunkel. Keine nacheinander ausgehenden roten Lichtpunkte. Um 15:08 Uhr dann die Meldung der Rennleitung: Das Rennen wird hinter dem Safety Car gestartet. "Alle hatten erwartet, dass es gleich losgeht, und dann funktioniert die Ampel nicht", sagte Maro Engel zu Motorsport-Magazin.com. "Ich hatte mir schon gedacht, dass es da ein Problem geben könnte."

Probleme schon im Training

Denn schon Training am Sonntagmorgen hatte es offenbar Probleme mit der Funktion der Startampel gegeben. Die eigentlich vorgesehenen Startübungen mussten abgesagt werden. Bis zum Rennstart wenige Stunden später konnte das Problem aber nicht behoben werden, sodass das Feld hinter dem Safety Car starten musste.

Die Wartezeit im Auto kam nicht bei allen Fahrern gut an. "Ich wollte eigentlich pinkeln gehen", sagte Kamui Kobayashi zu Motorsport-Magazin.com. "Aber es wusste ja keiner, was passiert. Das war nicht so toll von der Organisation. Weißt du, als Rennfahrer gehst du halt vor dem Start pinkeln. Das war ich auch, aber nach 20 Minuten wollte ich eigentlich noch mal. Das war ein bisschen knifflig."

Wartezeit für Autos kein Problem

Die Auswirkungen auf die Autos hielten sich trotz der langen Wartezeit laut Engel in Grenzen: "Wenn du das Auto anschaltest, bist du in einem Modus namens P2. Da verbrauchst du ein klein bisschen Energie. Das ist aber nicht vergleichbar mit einem Verbrennungsmotor, der da steht und überhitzt. Deshalb war es kein Problem."

Die Ampel war nicht das einzige technische Problem der Organisatoren in Hongkong. Am gesamten Wochenende hatten die Fahrer und Teams Schwierigkeiten mit ihren Teamfunks. Die Kommunikation während der Sessions und Rennen fiel den Mannschaften schwer, einige Fahrer mussten etwa im ersten Rennen fast ohne Funk fahren - eine Herausforderung besonders für die Rookies im Feld mit Blick auf das Energie-Management.

Als Grund für die Funk- und Technikprobleme gilt der Austragungsort. Die Rennen stiegen mitten im Hafengebiet von Hongkong, direkt umgeben von unzähligen Wolkenkratzern, U-Bahnen, Schiffsverkehr und weiteren Funksignalen, die die Abläufe in der Formel E beeinträchtigten. Probleme, die die junge Serie aufgrund ihres innovativen Konzepts, ausschließlich in Innenstädten zu fahren, noch gelegentlich in Kauf nehmen muss.