PREMA-Fahrer Frederik Vesti hat mit einem dominanten Sieg beim Hauptrennen der Formel 2 in Monaco die Führung in der Fahrerwertung übernehmen können. Der Däne konnte sich aus dem Chaos, das sich hinter ihm abspielte, stets heraushalten und kam am Ende mit einem großen Vorsprung ins Ziel. Dahinter warfen sowohl Jack Doohan als auch Victor Martins potenzielle Podiumsplatzierungen weg. Theo Pourchaire sammelte mit Platz 2 weitere Punkte vor Zane Maloney, der das Podium komplettierte.

Start:

Vesti erwischte von der ersten Startposition einen guten Start und konnte sich in der ersten Kurve vor Victor Martins halten. Eine Startreihe weiter hinten lieferten sich Theo Pourchaire und Jack Doohan ein Duell um Platz drei, in dem der Alfa-Romeo-Junior schlussendlich seinen Platz verteidigen konnte. Etwas weiter hinten im Feld gelang Oliver Bearman ein riskantes, aber sauberes Überholmanöver gegen Amaury Cordeel in der Tabac-Kurve. Der Invicta-Fahrer musste kurz darauf das Rennen aufgrund technischer Probleme aufgeben, schaffte allerdings noch den Weg zurück an die Box. Arthur Leclerc musste nach seinem Crash im Qualifying von hinten starten und konnte nach der ersten Runde immerhin zwei Plätze gutmachen, einen davon sehenswert in der Haarnadelkurve. Ansonsten verlief die Anfangsphase des Rennens ohne größere Zwischenfälle.

Weiterer Rennverlauf:

Vesti und Marti gaben von Anfang an ein starkes Tempo an der Spitze vor, in dem vor allem Vesti schnellste Rennrunden am Fließband lieferte. Drittplatzierter Pourchaire konnte nur zusehen, wie die beiden Führenden Runde für Runde ihren Vorsprung vergrößerten. In Runde 9 schlug erneut der Monaco-Fluch zu, von dem offenbar die ganze Familie Leclerc betroffen ist. Die Bremsen von Arthur Leclerc gaben in der Hafenschikane ihren Geist auf und zwangen den DAMS-Piloten, das Rennen zu beenden. Nach dem schwachen Qualifying die nächste Enttäuschung für den Monegassen an seinem Debütrennwochenende in seiner Heimat. Währenddessen wählten Clement Novalak und Ralph Boschung eine Risiko-Strategie und kamen bereits in Runde 5 in die Box. Zum Vergleich: Die restlichen Fahrer, die ebenfalls auf den Super-Soft-Reifen gestartet sind, kamen zwischen Runde 11-15 für ihren Pflichtreifenwechsel an die Box. Frederik Vesti führte das Rennen weiterhin souverän an und konnte bis Runde 18 einen Vorsprung von über 4,5 Sekunden auf seinen Verfolger Victor Martins herausfahren, der sich wiederrum 4 Sekunden vor Theo Pourchaire befand.

In Runde 19 kam das erste Mal das virtuelle Safety-Car zum Einsatz, als Enzo Fittipaldi unter großer Rauchentwicklung seinen Carlin mit einem Motorschaden in der Auslaufzone der Hafenschikane abstellen musste. Die Monaco-Marshals mussten überprüfen, ob Fittipaldi durch den Schaden Öl auf der Strecke verloren hatte. Nach kurzer Inspektion konnte das Rennen zwei Runden später wieder aufgenommen werden.

Rote Flagge vor dem Casino: Doohan crasht, Auto geht in Flammen auf

In Runde 22 dann der heftige Crash des Invicta-Fahrers Jack Doohan. Auf Platz 4 liegend beschädigte er zunächst seinen Frontflügel, ehe er in Kurve 3 seine Lenkung verlor und mit dem Heck in die Bande krachte. Innerhalb weniger Sekunden fing sein Auto an zu brennen, doch der Alpine-Junior konnte rechtzeitig aussteigen und blieb unverletzt. Nachdem zunächst das Safety-Car ausgerufen wurde, musste das Rennen aufgrund der zahlreichen Trümmer auf der Strecke und der beschädigten Streckenbegrenzung unterbrochen werden. Die Safety-Car-Phase nutzten alle Fahrer, die noch nicht an der Box waren, für ihren obligatorischen Reifenwechsel. Davon profitierte vor allem Dennis Hauger, der von Startplatz 17 auf Platz 6 springen konnte. Um 10:45 Ortszeit und mit 27 gefahrenen Runden konnte das Rennen wieder aufgenommen werden.

Kurz nach dem Neustart dann die bittere Nachricht für Victor Martins. Gegen den Franzosen, der zu dem Zeitpunkt auf Platz 2 lag, wurde eine Durchfahrtsstrafe verhängt, weil er gefährlich schnell und nah an der Unfallstelle vorbeifuhr. Er fiel auf Platz 8 zurück und musste sich vom Kampf um den Sieg verabschieden. Durch die rote Flagge und die Unterbrechungen konnte nicht die volle Renndistanz absolviert werden. Stattdessen wurde das Rennen nach der maximal erlaubten Rennzeit von einer Stunde in Runde 33 beendet. Schlussendlich fuhr Frederik Vesti seine Pole-Position vollkommen ungefährdet ins Ziel. Durch die Strafe von Martin rutschten Theo Pourchaire und Zane Maloney auf die Podiumsplätze nach.

Ergebnis:

Frederik Vesti gewann das Hauptrennen mit 2,5 Sekunden Vorsprung vor Theo Pourchaire. Zane Maloney beendete das Rennen als einsamer Dritter vor Richard Verschoor auf dem vierten Platz, während Hauger einen beeindruckenden fünften Platz feiern konnte, nachdem er von Startplatz 17 aus ins Rennen gegangen war. Rookie Kush-Maini sicherte sich weitere Punkte auf P6 vor Roman Stanek, der für Trident 15 Plätze gutmachte. Victor Martins, Jack Crawford und Ayumu Iwasa rundeten die Top 10 ab.

Formel-3-Wertung: Vesti neuer Führender

Durch seinen Sieg rückt Vesti an die Spitze der Fahrerwertung vor und hat nun 89 Punkte. Pourchaire bleibt in greifbarer Nähe und liegt nun mit 84 Punkten auf dem zweiten Platz. Iwasa fällt auf den dritten Platz zurück, nachdem er die vor dem Hauptrennen noch geführt hatte. Der DAMS-Fahrer hat nun 69 Punkte. Kush Maini ist weiterhin der bestplatzierte Rookie in diesem Jahr und liegt mit 49 Punkten einen Zähler vor Dennis Hauger, der nun Fünfter ist.