Gabriele Mini hat das Hauptrennen der Formel 3 in Monaco gewinnen können und konnte damit seinen Premierensieg in der Rennklasse feiern. Den Grundstein dafür legte er mit einem starken Qualifying. Der Alpine-Junior hielt während des gesamten Rennens dem Druck seines Hintermannes Dino Beganovic stand und bewahrte trotz mehreren Unterbrechungen einen kühlen Kopf. Auf Platz 3 durfte PREMA-Pilot Paul Aron sein Podiumsdebüt feiern. Die deutschen Fahrer um Oliver Goethe und Sophia Flörsch hatten im Kampf um die Punkteränge nach schwachem Qualifying kein Wort mitzureden.

Noch vor dem Start des Rennens gab es bereits Probleme beim ersten Piloten. Während alle anderen Fahrer sich auf die Formationsrunde begaben, kam Leonardo Fornaroli nicht vom Fleck. Sein Trident musste von den Mechanikern zurück in die Box geschoben werden und nach kurzer Inspektion war klar: Der Start würde ohne den Italiener stattfinden.

Der Start:

Gabriele Mini erwischte einen guten Start und konnte Dino Beganovic direkt in Schach halten. Ansonsten verlief die Anfangsphase weitestgehend sauber, unter anderem, weil einige Piloten den freien Raum in der ersten Kurve nutzten, um Kollisionen zu vermeiden. Einer, der sich die Abkürzung zu Nutze machte, war der Jenzer-Pilot Taylor Barnard, der daraufhin von den Stewards dazu beordert wurde, sich um zwei Positionen auf P9 fallen zu lassen. Der Brite stimmte dem Urteil der Stewards nicht zu, gab seine Position nicht ab und bekam daraufhin eine 10-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt.

Am Ende von Runde 1 dann der erste Zwischenfall. Ido Cohan setzte zu einem Überholmanöver gegen seinen Teamkollegen Oliver Gray in der Tabac-Kurve an, kam dabei von der Ideallinie ab und setzte seinen Rodin Carlin in die Bande. Cohan konnte nicht mehr weiterfahren und sorgte für den ersten Auftritt des Safety-Cars an diesem Sonntag.

Weiterer Rennverlauf:

In Runde 5 durfte Bernd Mayländer zurück in die Box fahren und das Rennen wieder freigeben. An der Spitze drückte Mini bereits vor Rascasse wieder auf das Gas und überraschte seinen Verfolger Beganovic damit komplett. Der Schwede konnte beim Neustart keinen Angriff auf die Führung starten und auch hinter den beiden blieb das Feld weitestgehend unverändert. Die beiden setzten sich im weiteren Verlauf des Rennens Runde für Runde vom Rest des Feldes ab. Hinter ihnen entwickelte sich jedoch ein harter Kampf um den letzten Platz auf dem Podium. Luke Browning setzte den deutlich langsameren Paul Aron auf Platz 3 immer stärker unter Druck und bekam von seinem Team die Anordnung, den Prema-Piloten in Fehler zu zwingen, da dieser zunehmend mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatte.

Zur Halbzeit des Rennens hatten sich die Fahrer mehr oder weniger auf ihren Positionen eingependelt. Das änderte sich in Runde 18, als Sebastian Montoya einen Angriff auf Caio Collet startete. Die erste Attacke fand auf der Start-Ziel-Gerade statt, auf der Collet seine Position trotz DRS-Nachteil vorerst halten konnte. Montoya erwischte jedoch einen deutlich besseren Ausgang aus St. Devote und startete die nächste Attacke in Kurve 2. Beide Fahrer bekamen jedoch den engen Stadtkurs zu spüren und kollidierten auf dem Weg zum Casino. Montoya steckte trotz schlechterer Position nicht zurück und berührte Collet am linken Hinterrad. Montoya beschädigte bei dem Manöver sowohl seinen Frontflügel als auch den Reifen von Collet, der das Rennen nicht beenden konnte. Der Red-Bull-Junior konnte seinen Hitech zwar noch zurück in die Box schleppen, hielt dabei aber mehrere Fahrer auf der Strecke auf. In der Box angekommen musste vor den Augen seines Vaters, dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya, das Rennen dann doch aufgeben und erhielt nachträglich für den Zwischenfall eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.

Mini führt das Feld in Kurve 1 an und gibt die Führung nicht mehr her, Foto: Formula 3
Mini führt das Feld in Kurve 1 an und gibt die Führung nicht mehr her, Foto: Formula 3

An der Spitze fuhren Gabriele Mini und Dino Beganovic weiterhin in einer eigenen Liga. Die beiden hatten mittlerweile einen Vorsprung von über 7,5 Sekunden auf den Drittplatzierten Paul Aron herausgefahren und machten den Sieg untereinander aus. Doch der Schwede fand bis zum Schluss keinen Weg an Mini vorbei, der kurz vor Ende noch die schnellste Runde fuhr und seinen ersten Sieg in der Formel 3 knapp vor Beganovic einfahren konnte. Aron durfte mit dem dritten Platz sein erstes Podium in der Formel3 feiern.

Gabriele Mini: Wo waren die anderen? Das Ergebnis:

Nach dem Rennen witzelte Mini mit seinem Verfolger Begovic: "Wo waren die anderen?" Gut sieben Sekunden hinter den beiden kam Paul Aron als Dritter ins Ziel. Der Mercedes-Junior konnte dem immensen Druck seines Verfolgers Luke Browning bis zum Schluss standhalten. Gabriel Bartoleto kam als Fünfter ins Ziel, knapp vor Franco Colapinto. Taylor Barnard fiel durch seine Strafe auf den achten Platz noch hinter Zak O´Sullivan zurück. Sprintrennen-Sieger Marti kam auf Platz 9 ins Ziel und Gregoire Saucy komplettierte die Top-10. Die beiden Deutschen Oliver Goethe und Sophia Flörsch spielten im Hauptrennen keine relevante Rolle und kamen auf Platz 13 und 23 ins Ziel.

Formel-2-Wertung: Mini schiebt sich auf Platz 2

Gabriel Bortoleto steht mit 73 Punkten weiterhin an der Spitze der Fahrerwertung. Der Sieg inklusive schnellster Rennrunde brachte Gabriele Mini 26 Punkte und den zweiten Platz in der Gesamtwertung ein, 17 Punkte hinter dem Trident-Fahrer. Grégoire Saucy fällt zurück auf den dritten Platz mit 47 Punkten, einen Punkt vor Dino Beganovic. Paul Aron vervollständigt die Top Fünf mit 38 Punkten.