Josep María Martí war beim Sprintrennen der Formel 3 auf den Straßen von Monaco eine Klasse für sich und holte so seinen zweiten Saisonsieg. Der Campos-Racing-Pilot startete von der Pole-Position und zeigte vom Start bis ins Ziel eine makellose Performance. Er gewann mit mehr als acht Sekunden Vorsprung vor Leonardo Fornaroli, der in einem packenden Duell bis zur Ziellinie mit Grégoire Saucy die Nerven behielt und sich Platz zwei sicherte.

Die Startaufstellung: Wie bei den Sprintrennen in den Rahmenserien der Formel 1 üblich, starteten die ersten zwölf Fahrer nach der Reverse-Grid-Regelung. Laut dieser hätte eigentlich Gregoire Saucy vom ersten Startplatz ins Rennen gehen sollen, doch dem Schweizer wurde nach dem Qualifying eine 3-Platz-Gridstrafe aufgebrummt, weil er im Qualifying bei geschwenkter gelber Flagge sein Tempo nicht verringert hatte. Durch die Strafe rutschte Pepe Martin auf die in Monaco so wichtige Pole-Position. Der Spanier teilte sich die erste Startreihe mit dem Trident-Piloten Leonardo Fornaroli. Dahinter folgten Taylor Barnard, Gregoire Saucy, Franco Colapinto, Gabriel Bortoleto, Sebastian Montoya, Caio Collet, Luke Browning, Paul Aron und Dino Beganovic. Gabriele Mini ging von P12 ins Rennen.

Der Start: Am Start konnte Gregoire Saucy seinen Fehler aus dem Qualifying zumindest ein wenig wieder gut machen, nachdem er mit einem schönen Manöver Taylor Barnard von außen in St. Devot überholte. Etwas weiter hinten im Feld verschätzte sich Johnny Edgar in der ersten Kurve und rammte in die Tecpro-Barriere. Dadurch stand der MP-Motorsport-Pilot so ungünstig auf der Strecke, dass einige Piloten ihr Auto im Chaos beschädigten. Unter anderem erwischte es den Brasilianer Robert Faria, der dem Stau nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und seine hintere rechte Radaufhängung irreparabel beschädigte.

Ein ähnliches Schicksal erlebte Sophia Flörsch, die allerdings noch Glück im Unglück hatte. Durch den querstehenden Edgar kam sie zwar nicht mehr nach vorne und fiel ans Ende des Feldes zurück, konnte aber ohne einen schwerwiegenden Schaden weiterfahren. Auch Mari Boya blieb im Chaos der ersten Kurve nicht verschont und musste mit einem Reifenschaden zur Box kommen, verlor auf dem Weg dahin jedoch eine beträchtliche Menge an Öl auf der Strecke. Die Zwischenfälle am Start erforderten die Anwesenheit von Bernd Mayländer und dem Safety-Car.

Weiterer Rennverlauf: Strafe für Oliver Goehte

Dieser kam in Runde 5 wieder an die Box und das Rennen ging mit einem rollenden Start weiter. Das wieder dicht aufgefahrene Feld konnte sich Franco Colapinto zu Nutze machen, indem Taylor Barnard sehenswert in der Haarnadelkurve überholte. In der gleichen Runde unternahm der Deutsche Oliver Goethe im Trident einen ambitionierten Überholversuch kurz vor dem Tunnel gegen Tommy Smith und beförderte damit den Australier in die Bande. Das Manöver hatte für Goethe eine 10-Sekunden-Zeitstrafe zur Folge.

Bis Runde 11 passierte in typischer Monaco-Art nicht viel. Gabriele Mini, Pole-Sitter für das Hauptrennen, erhöhte den Druck auf den vor ihm liegenden Paul Aron, konnte allerdings trotz DRS-Vorteil nicht an ihm vorbeiziehen. Zwei Runden später kassierte Christian Mansell den van Amersfoort-Piloten Tommy Smith in der Portier-Kurve ein und absolvierte so das letzte nennenswerte Überholmanöver an diesem Tag. Vorne im Feld konnte Pepe Marti seine eigene Pace fahren und seinen Vorsprung Runde für Runde ausbauen.

Ergebnis: Am Ende kam Marti mit über 8,1 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Leonardo Fornaroli ins Ziel. Gregoire Saucy konnte sich nach seinem Überholmanöver zu Beginn des Rennens den dritten Platz ergattern, gefolgt von Franco Colapinto und Taylor Barnard, der sein bestes Formel-3-Ergebnis erzielen konnte. Gabriel Bortoleto hielt sich auf dem sechsten Platz vor dem Hitech Pulse-Eight-Duo aus Sebastian Montoya und Luke Browning. Caio Collet holte als Neunter zwei Punkte für Van Amersfoort Racing, während Paul Aron die Top 10 komplettierte und zumindest noch einen Punkt mitnehmen konnte. Das Hauptrennen der Formel 3 in Monaco wird am Sonntag um 8 Uhr starten.