Für 2023 ändert sich wieder das Starterfeld der F1-Rahmenserien Formel 2 und Formel 3. In beiden Meisterschaften wird das erst 2021 gegründete deutsche Nachwuchs-Team PHM Racing einsteigen - nämlich als Partner des bereits etablierten Charouz-Teams.

PHM übernimmt die Startplätze von Charouz sowie die Anlagen, und ab 2023 wird der Verbund als "PHM Racing by Charouz" am Start stehen. Für PHM ist es ein großer Schritt nach vorne in den Nachwuchsklassen. Die deutsche Mannschaft stand bisher nur 2022 in der deutschen, italienischen und arabischen Formel 4 am Start und holte einen zweiten und zwei dritte Plätze in den Team-Wertungen.

Formel 2 & Formel 3 nächster großer Schritt für PHM

"In die Formel 3 und Formel 2 einzusteigen ist der nächste Schritt in unserer Evolution als umfangreiches Entwicklungsprogramm für junge Talente", kündigt PHM-Eigentümer Paul Müller an. "Wir freuen uns darauf, Fahrern ein Team zu bieten, welches sie vom Kart bis vor die Tür der Formel 1 bringen kann."

PHM zielt darauf ab, ein Non-Profit-Rennteam zu sein, und sämtliche Erträge direkt wieder in Fahrer und Team zu investieren. Damit will die Berliner Mannschaft sich vom Rest der Nachwuchs-Teams abheben. Finanzielle Sorgen sind vor allem Formel 3 und Formel 2 in den letzten Jahren immer heißere Themen geworden, der Preis eines Cockpits geht bereits in die Millionen.

Charouz bleibt als PHM-Partner in F2 & F3

Charouz freut sich auf die Zusammenarbeit. "PHM Racing ist noch ein sehr neuer Name auf der Motorsport-Landkarte, aber sie haben schon in der Formel 4 gezeigt, wie professionell und wettbewerbsfähig sie sind", sagt Charouz-Eigentümer Antonin Charouz. "Ich bin sicher, dass sie mit unserem Wissen und unserer Unterstützung in der Formel 2 und Formel 3 gut abschneiden können."

Charouz allein hatte in diesen letzten Jahren einen schweren Stand, besonders in der Formel 3. Einen einzigen Punkt holte der Italiener Francesco Pizzi 2022 für das Team. Laszlo Toth im zweiten Auto blieb punktelos, im dritten Auto wechselte sich ein Karussell von sechs Fahrern ohne Erfolge ab.

Einziges wirklich erfolgreiches F3-Jahr seit der Seriengründung war 2021 - als das Team mit Logan Sargeant den nächstjährigen Williams-Piloten im Auto hatte. Sargeant holte fast im Alleingang den fünften Platz in der Teamwertung. In der Formel 2 hielt 2022 Enzo Fittipaldi das Team mit einer Serie an Podiums-Ergebnissen auf dem achten Platz. Die einzigen F2-Siege feierte Charouz 2018, zwei Sprintrenn-Triumpfe durch Ferrari-Junior Antonio Fuoco.

Die Fahrer für die Saison 2023 stehen bei Charouz noch nicht fest. Im Formel-2-Abschlusstest in Abu Dhabi saßen letzte Woche F2-Veteran Roy Nissany sowie Brad Benavides, der 2022 in der Formel 3 antrat.