Mit den Formel-2-Testfahrten im Anschluss an das Saisonfinale in Abu Dhabi ist auch für Mick Schumacher das Motorsportjahr 2019 abgeschlossen. Höchste Zeit also für den Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher sein Debütjahr im direkten Unterhaus der Königsklasse Revue passieren zu lassen.

Bereits unmittelbar vor den beiden letzten Rennen der Formel 2 in Abu Dhabi hatte sich Schumacher dazu geäußert. Das geschah kurz nach seiner gerade verkündeten Vertragsverlängerung mit Prema. Doch ganz vorbei war die Saison zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht. Grund genug also, danach nochmal umfassend zurückzublicken.

Genau das ist nun in einem neuen Video seines Prema-Teams geschehen. Dort analysiert Mick Schumacher seine erste Formel-2-Saison in aller Ausführlichkeit, spricht über Höhen, Tiefen, Fehler, Lehren, Ziele und - nicht zuletzt auch eine mögliche Formel-1-Zukunft. Motorsport-Magazin.com dokumentiert alle Aussagen zu den wichtigsten Themen.

Mick Schumacher über … das Formel-2-Auto: "Wir haben viel gelernt, es gab natürlich viele Höhen und Tiefen. Ich denke, dass das Auto an sich ein interessantes Auto ist. Es ist anders als alles, was ich zuvor gefahren bin. Es ist mit Abstand das schwerste Auto, das ich gefahren bin. Es eine andere Art zu fahren, eine andere Philosophie. Ich denke, ich habe den größten Teil jetzt verstanden."

Mick Schumacher über … eine der größten Herausforderungen: "In Sachen Zuverlässigkeit war es eine schwierige Saison. Wir hatten ein paar Probleme, vor allem in den ersten Rennen. Das hat sich dann natürlich auf das gesamte Rennwochenende ausgewirkt. Ich habe selbst auch ein paar Fehler gemacht. Das gehört aber immer zu einer Saison. Es sollte nicht passieren, aber es passiert."

Mick Schumacher analysiert seine Highlights und Lowlights 2019: (03:37 Min.)

Mick Schumacher über … sein Saison-Highlight: "Ich würde nicht sagen, dass ich dieses eine Highlight habe. Ich habe ein paar. Eins ist natürlich der Sieg in Budapest. Zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Auch wenn es mit Reverse Grid war - ein Sieg ist ein Sieg.

Wir hatten auch auf dem Red Bull Ring ein sehr gutes Wochenende. Es würde nur durch ein technisches Problem im ersten Rennen beeinflusst, als wir nicht von der Linie kamen und aus der Boxengasse starten mussten. Dann haben wir im ersten Rennen aber einen guten Speed gezeigt. Im zweiten Rennen musste ich trotzdem fast als Letzter starten und bin dennoch fast auf das Podium gekommen. Das war echt aufregend, echt cool, denn es hat unser Potential gezeigt.

Dann gab es noch Monza, vor den Tifosi zu fahren ist immer sehr interessant und schön. Etwas, das ich vorher so noch nie erfahren habe. Auch dort hatten wir den Speed für das Podium, aber es sollte einfach nicht sein. Trotzdem war es eines der Highlights."

Mick Schumacher über … Fehler: "Das Nervigste waren für mich dieses Jahr meine Fehler. Denn die Fehler, die ich gemacht habe, waren dumm. Sie waren vermeidbar. Ich denke, dass so etwas wie in Baku, wo ich mich einfach gedreht habe, wir aber eine tolle Pace hatten, einfach unnötig war. Wir hatten eine gute Position und hätten ein tolles Ergebnis geholt."

Mick Schumacher über … Fahrpraxis: "Was ich dieses Jahr unterschätzt habe war das Training. Das erste Training ist so kurz. Du fährst praktisch eine Runde und dann gehst du direkt ins Quali. Dann hast du zwei Runden und dann kommt schon das Rennen. Insgesamt wird sehr wenig gefahren, ich dachte, dass es länger sein würde, dass es einfacher zu handhaben sein würde. Das war für mich der schwierigste Teil."

Mick Schumacher über … seine größte Lehre (nein, dieses Mal sind es nicht die sensiblen Pirelli-Pneus …): "Die größte Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass die Formel 1 nicht so weit weg ist. Die Formel 1 fühlte sich immer zehn Jahre entfernt an, Lichtjahre entfernt. Jetzt war ich schon in einem [F1-Boliden; Anm. d. Redaktion] und bin selbst gefahren. Das war echt klasse, etwas, das ich selbst nicht erwartet habe. Aber ich bin zufrieden damit, denn ich bin jetzt so nah dran."

Mick Schumacher über … seine Formel-1-Chancen: "Jedes kleine Bisschen wird jetzt bewertet, jeder Fehler wird bewertet, aber auch jedes tolle Ergebnis wird betrachtet. Wenn du gut ablieferst, sind deine Chancen, in die Formel 1 zu kommen natürlich größer. Mein Ziel ist es natürlich, immer gut zu performen, zu zeigen, was ich kann und nicht dieselben Fehler zu wiederholen."