Mick Schumacher startet 2020 zu einer weiteren Saison in der FIA Formel 2. Das gaben der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und sein vertrautes Prema-Team an diesem Donnerstag bekannt.

Mit dem italienischen Rennstall bestreitet Schumacher derzeit sein erstes Jahr im direkten Unterbau der F1. An diesem Wochenende steigt auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi das Saisonfinale.

Mick Schumacher will Erfahrungen nutzen

Mit Robert Shwartzman erhält Schumacher im kommenden Jahr einen neuen Teamkollegen. Der Russe gewann zuletzt die FIA Formel-3-Meisterschaft mit Prema und steigt nun in die nächsthöhere Kategorie auf.

"Ich gehe mit sehr wertvollen Erfahrungen in mein zweites F2-Jahr, sowohl in Bezug auf den Umgang mit dem Auto und den Reifen als auch in Bezug auf die Arbeit in einem größeren Team", sagt Schumacher. "Auf diese Erfahrung werde ich aufbauen, wenn ich auf eine Saison blicke, die ich kaum erwarten kann."

Neue Formel-2-Reifen 2020: Erfahrungsvorsprung gelöscht?

Doch wie groß ist der Wert dieser Erfahrungen 2020 überhaupt? Immerhin wechselt die Formel 2 zur kommenden Saison bereits auf Niederquerschnittsreifen, ist Pionier für die Formel 1. "Ich glaube, dass es eine große Änderung sein wird wenn es darum geht, wie man ein Rennen angeht", sagt Mick Schumacher in Abu Dhabi zu Motorsport-Magazin.com. Gefahren sei er mit großer Felge im Rennsport noch nie.

Formel 1, Abu Dhabi: Vettel fehlt, Mick Schumacher bleibt!: (08:42 Min.)

Die genauen Härtegrade der neuen Mischungen blieben natürlich noch abzuwarten. "Aber ich glaube, dass schon einiges anderes sein wird, wie man das Auto fährt", vermutet Schumacher. "Ich glaube, dass wir eine andere Herangehensweise haben werden als dieses Jahr." Vor allem das Reifenschonen selbst im ersten Teil einer Qualifying-Runde erwartet Schumacher 2020 nicht mehr zu erleben. "Aber wir müssen das wirklich noch abwarten, weil wir dieses Jahr auch beim Test nach der Saison noch nicht die neuen Reifen verwenden."

Mick Schumacher will Vertrauen zurückzahlen

In seiner Debütsaison in der Formel 2 belegt Schumacher vor dem finalen Rennwochenende den zwölften Platz in der Meisterschaft. Auf dem Hungaroring in Ungarn erzielte er seinen ersten und bislang einzigen Sieg. Hinzukommen zwei schnellste Rennrunden in den 22 Rennen der Nachwuchsserie, die im Rahmenprogramm der Formel 1 gastiert.

Seit seiner Zeit in der Formel 4 ist Schumacher mit Prema, dem Rennstall von Teamchef Rene Rosin, verbunden. An diese Kontinuität knüpft der 20-Jährige weiter an. "Im Team Prema Racing zu bleiben erscheint mir nur natürlich, denn wir arbeiten und wachsen schon so lange zusammen; und ich kann dem Team nur danken, dass es mir erneut sein Vertrauen geschenkt hat. Ich werde definitiv alles geben, um zu beweisen, dass das eine gute Entscheidung war", sagt Schumacher.

Mick-Ziel 2020: An der Spitze (mit)fahren!

Seinen Anspruch für Jahr Nummer zwei in der Formel 2 formuliert Mich Schumacher jedenfalls klar: "Mit der Spitze mitfahren, wenn nicht an der Spitze fahren!"

Ein zweites Jahr im Unterhaus der Formel 1 hält Schumacher jedenfalls nicht für den falschen Weg - obwohl er zuletzt betont hatte, bei entsprechender Möglichkeit auch einen direkten Aufstieg in der F1 nicht abgelehnt zu haben. "Natürlich wäre es schön gewesen, in die Formel 1 zu gehen", sagt Mick in Abu Dhabi.

Schumacher: Formel 1 2020 wäre schön gewesen, aber ...

"Aber ich glaube, dass es natürlich auch positiv sein kann, noch ein Jahr in der Juniorkategorie zu fahren, um mehr Erfahrung zu sammeln, auch schon einmal mit den neuen Reifen zu fahren, die es dann 2021 ja auch in der Formel 1 geben wird. Dann fahren die da ja auch mit den großen Felgen, daher kann es so nur positiv sein.

Rosin: "Schumacher hat auf Anhieb eine herausfordernde Rookie-Saison gemeistert und bereits seinen ersten Sieg errungen. Darüber hinaus verfügt er über ein hervorragendes Potenzial, das definitiv zum Tragen kommen wird. Wir glauben, dass wir starke Konkurrenten sein können und wir können es kaum erwarten, mit den Vorbereitungen für 2020 zu beginnen."

Neuer Teamkollege Rookie, aber gute Messlatte

Mit Shwartzman erhält Schumacher einen Teamkollegen, der zuletzt in den Nachwuchsklassen für Aufsehen gesorgt hat. Der 20-Jährige errang die Meisterschaft in der neugegründeten FIA Formel 3 und holte auf seinem Weg zum Titel drei Siege, zehn Podestplätze und zwei Pole Positions.

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