Mick Schumacher steht in Barcelona vor seinem dritten Rennwochenende in der Formel 2, und langsam aber sicher kommt der Ferrari-Nachwuchsfahrer mit seinem neuen Arbeitsgerät immer besser zurecht.

Am Donnerstag gibt Schumacher in Spanien einmal ein erstes Zwischenfazit. Bis jetzt ist es für ihn als Formel-2-Neuling eigentlich ganz gut gelaufen. Zuletzt konnte er in Baku mit einer großartigen Aufholjagd im Sprintrennen am Sonntag glänzen, fuhr da von Startplatz 19 aus kommend vor bis in die Top fünf.

Schumacher erforscht Formel-2-Reifen

Die wohl größte Herausforderung beim Wechsel in das Formel-1-System sind die Reifen. In der Formel 2 fährt Mick Schumacher auf Pirelli-Reifen, die sich grundsätzlich ähnlich verhalten wie die Reifen der Formel 1. Sie sind sehr filigran und verschleißen leicht.

"Es wird weniger hart gekämpft, wird weniger dagegen gehalten", erkennt Schumacher nach den ersten Rennen eine Konsequenz der Pirellis in den Zweikämpfen. Diese laufen in der Formel 2 laut ihm disziplinierter ab als in niedrigeren Serien - und nicht nur, weil die Fahrer hier erfahrener sind. "Du kannst zwar kämpfen, aber dann machen die Reifen nicht mit", sagt Schumacher. "Da musst du auch einmal einstecken und hinterherfahren. Vielleicht pusht der andere etwas mehr, dann fährt man auf einmal vorbei."

Wie schlägt sich Mick Schumacher in der Formel 2 2019? (10:58 Min.)

Den richtigen Punkt an den Reifen zu finden, das ist schwierig. Auch Schumacher hat das erkannt. Schon beim Saisonauftakt in Bahrain war es schwierig. Im zweiten Rennen von weit vorne gestartet, wurde Schumacher nach hinten durchgereicht. Weil er zu vorsichtig war: "Ich habe es mir schlimmer vorgestellt, und habe mich da extrem zurückgehalten."

Reifen-Schwierigkeiten: Formel 2 härter als Formel 1

Beschwerden kommen von Schumacher dazu keine. "Es ist eben so. In der Formel 1 ist es genauso", erinnert er. "Deshalb ist es besser, wenn man es hier lernt. Vielleicht sogar, wenn es etwas schwieriger ist. Dann ist man auf jeden Fall bereit."

In der Formel 2 ist es auch tatsächlich schwieriger als in der Formel 1, erklärt Schumacher. Denn die Formel 2 ist mit deutlich weniger Sensoren ausgestattet, wodurch die Fahrer viel weniger direktes Feedback zu ihren Reifen erhalten. "Wir müssen alles vom Gefühl her machen", erklärt Schumacher. "Wenn du in einer Kurve durchdrehende Räder hast, dann kannst du dir sicher sein, dass diese eine Runde schon weg ist."

Schumacher zuversichtlich für Barcelona: Erfahrung wird immer mehr

Jetzt geht die Lernerfahrung für Mick Schumacher in Barcelona weiter. Natürlich waren die ersten beiden Rennwochenenden erst der Anfang, in der Formel 2 hat er nach wie vor viel zu lernen. Das gibt er auch selbst als das klare Ziel für dieses und für die nächsten Rennen aus: "Wie immer: Hier ankommen, so gut wie möglich abliefern, so viel wie möglich lernen."

"Hier hat jeder schon getestet, jetzt wird jeder den nächsten Schritt machen wollen", erklärt Schumacher. "Aber für mich ist es noch immer sehr wichtig, dass ich weiterhin lerne und das ganze Jahr über konstant bin. Damit ich etwa den Fehler von Baku nicht wiederhole." Da drehte er sich im Samstagsrennen und warf damit eine Chance auf ein gutes Resultat weg.

Jetzt geht es ihm darum, von solchen Fehlern zu lernen und eben solche Fehler in Zukunft nicht mehr zu machen: "Es ist ein Fehler, der eines Tages eben passieren musste. Ein Fehler, der mir nicht noch einmal passieren wird - hoffe ich. Ich nehme es als Lernerfahrung und baue darauf auf."