Die Formel 2 arbeitet weiter daran, mehr als nur eine Nachwuchsserie, sondern wieder das wahre Unterhaus der Formel 1 zu werden. Nachdem die Rennserie im Rahmen des F1-Wochenendes in Monza bereits den neuen Rennboliden für die Formel-2-Saison-2018, kürzlich auch den F2-Rennkalender für 2018, präsentiert hatte, folgte nun die offizielle Bekanntgabe der Teams.

Wie die Formel 2 am Donnerstag verkündete, treten 2018 insgesamt mindestens elf Rennställe an. Also einer mehr als aktuell. Sogar ein zwölfter Startplatz im Grid ist ergänzend möglich, aktuell aber noch vakant. Offenbar jedoch nicht wegen zu weniger Anfragen, sondern einer harten Wahl.

"Wir haben qualitativ hochwertige Anfragen von vielen Teams erhalten, die sich unserer Meisterschaft anschließen möchten. Daher halten wir die Möglichkeit offen, bis Ende des Jahres ein zwölftes Team in unser Line-Up aufzunehmen", erklärt Formel-2-Chef Bruno Michel.

Formel 2 2018: Acht Teams bleiben, zwei gehen, drei kommen

Acht der bestätigten elf Teams für 2018 bestreiten bereits gegenwärtig die Saison 2017: Arden International, ART Grand Prix, Campos Racing, DAMS, MP Motorsport, PREMA Racing, Racing Engineering und Trident. "Wir freuen uns, unser Line-Up für die nächste Saison bekannt zu geben. Wir haben uns dazu entschlossen, der Mehrheit unserer bestehenden Teams, die die Meisterschaft gut kennen, treu zu bleiben. Sie sind ein starkes Kapital, um junge Fahrer zu fördern", sagt Michel.

Neu dabei sind gleich drei Teams: Carlin, Fortec Motorsport und Charouz Racing System. "Wir freuen uns, Carlin, Fortec und Charouz am Start zu haben. Sie erhalten ihren ersten Vorgeschmack auf die F2 Anfang 2018 beim Shakedown des neuen Autos, dessen Terminierung in den kommenden Wochen bekannt gegeben wird ", sagt Michel.

2018 nicht mehr am Start sind dagegen Rapax, seit 2010 in der GP2/F2 aktiv als das Team sofort mit Pastor Maldonado den beide Titel einheimste, und RUSSIAN TIME, aktuell Dritter der Meisterschaft und vor dem Finale in Abu Dhabi noch im Kampf um den Titel mit Prema und DAMS. 2013 gewann RUSSIAN TIME in der GP2 den Team-Titel.

Die drei neuen Formel-2-Teams 2018 im Kurz-Portrait

Carlin ist eine britische Mannschaft mit jeder Menge Siegerfahrung in diversen Top-Rennserien und ist gut bekannt dafür, junge Fahrer zum Erfolg zu führen. Von 2011 bis 2016 war Carlin bereits in der F2-Vorgängerserie, der GP2 Series, am Start gewesen.

Fortec Motorsports, im Besitz des ehemaligen Rennfahrers Richard Dutton, stammt ebenfalls aus Großbritannien. Der Rennstall ist derzeit in sechs Rennserien aktiv und häufte im Lauf der Zeit insgesamt 20 Fahrer- und 12 Team-Meisterschaften an. Im direkten Formel-2-Unterbau wird Fortex 2018 allerdings zum ersten Mal starten.

Charouz Racing System, gegründet 1985 von Antonin Charouz, dagegen kommt aus Tschechien und ging bereits bei Top-Events wie den 24 Stunden von Le Mans an den Start. In der Formula V8 3.5 führt Charouz, welches das Lotus-Team betreibt, aktuell in der Fahrerwertung.

Die Formel-2-Teams für 2018 in der Übersicht

Arden International (GBR)
ART Grand Prix (FRA)
Campos Racing (ESP)
Carlin (GBR)
Charouz Racing System (CZE)
DAMS (FRA)
Fortec Motorsports (GBR)
MP Motorsport (NLD)
PREMA Racing (ITA)
Racing Engineering (ESP)
Trident (ITA)
TBA

FIA hat große Pläne für die Formel 2

Die FIA arbeitet seit geraumer Zeit daran, die Nachwuchsserien neu zu strukturieren. Die Übernahme der GP2 war ein weiterer Schritt zum Pyramidensystem. Bald soll auch die Formel 3 im Rahmen der Formel 1 fahren, aktuell ist an dieser Stelle noch die GP3-Serie.

"Wir wollen auch kommerzielle Dinge schaffen, die rennserienübergreifend sind", sagt Formel-1-Sportchef Ross Brawn zu Motorsport-Magazin.com. Um die Formel 2 attraktiver zu gestalten, ist beispielsweise denkbar, die Fernsehrechte für die Formel 1 in Kombination mit der Formel 2 zu verkaufen. "Das ist eine Möglichkeit, aber dazu kann ich aktuell nichts sagen", so Brawn.