Simon, es ist nicht das erste Mal, dass Sie bei der Formel 1 sind...
Simon Ammann: Aller guten Dinge sind drei. Vielleicht bleibt es ja nicht bei den dreien. Ich war 2002 einmal in Hockenheim und dann voriges Jahr auf dem Nürburgring. Dieses Jahr darf ich hier wohl beim größten Event der Formel 1 sein und das ist für mich natürlich eine Riesen-Sache, da einmal hineinzuschauen. Ich habe jetzt noch Pause, wir haben zwar gerade mit dem Konditions-Training angefangen, aber ich kann das in vollen Zügen genießen.

Was fasziniert den besten Skispringer der Welt an den besten Autofahrern der Welt?
Simon Ammann: So viel Kontakt mit den Fahrern kann ich auch nicht haben. Ich kann kurz mit ihnen sprechen, das ist für mich aber schon eine schöne Sache. Interessant ist auch, dass ich mit den Technikern im Hintergrund einmal sprechen kann - vielleicht über Aerodynamik und gewisse Materialen. Das ist für mich etwas, das ich mit nach Hause nehmen kann und worüber ich mir Gedanken machen kann.

Vor allem weil das Skispringen auch immer mehr zu einer technischen Sportart wird. Das hat man bei Olympia ja jetzt gut gesehen...
Simon Ammann: Ja, das Reglement gibt vieles vor und wir versuchen da, am Puls zu bleiben. Es ist nicht ganz so einfach, da etwas zu entwickeln. Es müssen auch immer Leute her, die das umsetzen können, die uns mit Know-how unterstützen und die überhaupt solche Materialen herstellen können - beispielsweise die Bindung in Salt Lake City. Da braucht man moderne Maschinen und so etwas steht bei uns nicht im Wachsraum.

Simon Ammann findet Sebastian Vettel gut, Foto: Red Bull/GEPA
Simon Ammann findet Sebastian Vettel gut, Foto: Red Bull/GEPA

Wer ist denn Ihr Lieblingsfahrer?
Simon Ammann: Ich muss sagen, die Fahrer von Sauber hab ich bis jetzt nicht persönlich kennengelernt, da bin ich sehr gespannt darauf. Ich hab voriges Jahr den Sebastien Buemi kennengelernt und er ist noch ziemlich am Anfang seiner Karriere. Das ist das zweite Jahr, in dem er richtig bekannt ist. Ich bin schon gespannt, wie er sich entwickelt, das ist für mich interessant. Sebastian Vettel ist auch eine Persönlichkeit, die mir sehr gut gefällt, weil er eine sehr gute Ausstrahlung hat und das mit einer großen Freude macht. Das ist auch ein bisschen mein Ding und das sehe ich gerne bei anderen Fahrern, wenn sie das leben, wenn sie das mitnehmen. Da ist immer auch ein wenig die Vorbildfunktion dabei.

Sebastian Vettel müssten Sie ja auch kennen. Lernt man sich über die Red-Bull-Verbindung kennen?
Simon Ammann: Ja, er ist fast mein Nachbar. Er ist aber natürlich viel unterwegs. Wenn man sich irgendwo als Sportler trifft, dann ist das gar nicht so einfach, da etwas zu besprechen, was man wirklich austauschen kann. Sie sind da sehr stark abgeschottet und wenn bei uns beim Wettkampf im Winter einmal jemand vorbeikommt, dann ist das auch nicht so einfach, etwas zu besprechen, wo man auch etwas mitgeben kann. Das ist bei solchen Anlässen immer die Kunst, das Spannende sofort auf den Punkt zu bringen. So geht es einfach, das ist eine große Welt und viele Leute wollen mitreden. Ich denke auch, dass sie hier nicht immer die tollsten Tipps hören wollen, weil sie selbst auch super unterstützt werden. Da gibt es viele Mitarbeiter und die wissen schon, was zu tun ist.

Wo werden Sie das Qualifying und das Rennen anschauen?
Simon Ammann: Ich werde sicher in die Box gehen und einmal aus nächster Nähe den Puls mitspüren. Bei Sauber geht es nun darum, endlich Punkte zu machen und ich hoffe natürlich, dass ich Glück bringe. Ich hätte nach meiner Saison gerne noch zwei, drei Wettkämpfe weitermachen können, weil die Form gut war und ich versuche jetzt, den positiven Spirit hier mitzubringen. Hier in Monte Carlo ist ja vieles möglich.