Dein Rückstand ist wieder ziemlich groß, in der zweiten Session bist Du kaum gefahren, was war los?
Bruno Senna: Es war schon ein sehr schwieriger Tag. Wir hatten in der ersten Session von Anfang an so ziemlich die gleichen Probleme wie schon das ganze Wochenende in Barcelona, mit der Aerodynamik des Autos hinten, der fehlenden Downforce.... Klar, dass das meine Performance ziemlich behindert hat. Ich konnte aber zumindest das geplante Testprogramm durchziehen und eine gewisse Richtung herausfinden, in die wir gehen müssten. In der zweiten Session haben wir dann etwas ausprobiert, um diesem Aero-Problem vielleicht doch noch mal zu Leibe zu rücken, aber das hat nichts gebracht, im Gegenteil, das war noch schlechter. Deshalb sind wir dann - mit den weichen Reifen - sofort auf die normale Abstimmung zurückgegangen, aber da hat sich dann gleich das Getriebe verabschiedet, womit mein Tag beendet war, denn es ist unmöglich, während der Session das Getriebe zu wechseln.

Wie nahe könntest Du ohne die Probleme an die Spitze herankommen?
Bruno Senna: 'Halt in der Region, in der auch Karun fährt, sechs Sekunden, vielleicht fünfeinhalb, wenn ich eine optimale Runde hinbringe. Natürlich ist der Abstand riesig, aber ich habe ja vorher gesagt, dass das für uns wahrscheinlich das schwierigste Rennen des Jahres werden wird. Die Probleme, die wir normalerweise schon haben, werden hier nur noch größer...

Das geht jetzt seit Barcelona so, dass dein Auto sich ganz anders verhält als Karuns... Was wisst ihr inzwischen über die Ursachen und wie wirkt es sich aus?
Bruno Senna: Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist das Fahrverhalten gleich, aber bei mittleren und höheren Kurvengeschwindigkeiten habe ich eben dieses "snap oversteer." Das ist nicht so, dass sich das Übersteuern allmählich aufbaut, das kommt ganz plötzlich. Und auf einer Strecke wie hier, mit den Mauern so nahe dran, und gerade am Anfang, wenn sie noch schmutzig ist und sowieso kaum Grip hat, fehlt dann natürlich auch das Vertrauen, hier, wo sich zum Beispiel auch der Neigungswinkel der Kurven ständig ändert, alles sehr diffizil ist.

Das Auto von Karun untersteuert eher, man sieht auch auf der Telemetrie eindeutig, dass die Last auf den Hinterreifen und der hinteren Radaufhängung ganz anders ist... Ganz genau haben wir noch nicht festgestellt, an welchen Details das exakt liegt, aber ich habe das Team auf jeden Fall gebeten, doch bis Samstag meinen Unterboden zu wechseln, weil das das Teil ist, das am meisten Downforce generiert. Hoffentlich löst das dann das Problem und ich habe endlich mal wieder einen normalen Tag...

In Barcelona habt ihr gemessen, dass dein Auto 15 Punkte weniger Downforce hatte als Karuns...
Bruno Senna: Ja, das war dort so in etwa der Wert...