Es war schon verdächtig, wie sich in Barcelona die Probleme an Reifen, Felgen oder Bremsen ein wenig anhäuften. Am prominentesten waren die Beispiele Sebastian Vettel und Lewis Hamilton am Sonntag im Rennen. Bei Vettel gab es Probleme mit der Bremse und er musste die letzten Runden im Schongang fahren - das Team wollte ihn sogar kurzfristig aus dem Rennen nehmen - und Hamilton landete mit einem kaputten linken Vorderrad wenige Kilometer vor dem Ziel im Aus. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh vermutete bei seinem Fahrer ein Problem mit der Felge, der Reifen sei in Ordnung gewesen, das betonte er genauso wie Bridgestone.

"Wir arbeiten mit McLaren daran, zu verstehen, was passiert ist", meinte Hirohide Hamashima von Bridgestone. Bald war eine erste Theorie geboren, die sowohl Vettels als auch Hamiltons Probleme erklären sollte: Steine. So war Heikki Kovalainen vor zwei Jahren nach einem Felgenbruch ebenfalls unsanft abgeflogen, damals war ein Stein zwischen Felge und Aufhängung gekommen. "Ich will nicht ausschließen, dass es diesmal etwas Ähnliches war", wurde Whitmarsh diesbezüglich von auto motor und sport zitiert.

Barrichellos Mehrfach-Erfahrung

Steine können in Barcelona schnell einmal auf die Strecke kommen, da jeder, den es kurz ins Kiesbett verschlägt, zahlreiche davon mit auf den Asphalt bringt. So war es Rubens Barrichello passiert, dass er im Training hinter Lewis Hamilton fuhr, der gerade kurz neben den Kurs gekommen war. Danach hatte er zahlreiche Einschlaglöcher in seinem Auto. Im Rennen merkte der Brasilianer dann sechs Runden vor Schluss vorne links einen Schlag und danach vibrierte das Rad. "Zuerst dachte ich an einen Reifenschaden, doch mir wurde schnell klar, dass das Problem vom Rad kommen musste. Deshalb bin ich die letzten Runden wie auf rohen Eiern gefahren. Ich hatte nach hinten ja genug Luft", meinte er.

Williams-Technikdirektor Sam Michael sagte: "Wir mussten ihn langsamer machen, um sicherzustellen, dass er kein Reifenproblem hatte. Wir werden uns das für das nächste Rennen ansehen." Barrichello hielt es durchaus für möglich, dass ihm ein Stein in die Felge gekommen war, der dann die Vibrationen ausgelöst hat. Bei Red Bull stellte man zunächst nur einmal fest, dass sich auf der vorderen rechten Bremsscheibe etwas abgelöst hatte. Über die genaue Ursache wollte Teamchef Christian Horner aber erst nach der Untersuchung im Werk sprechen.