Am Freitag nahm im Freien Training erstmals Christian Klien im HRT Platz und war in seiner schnellsten Runde eine halbe Sekunde schneller als Stammfahrer Bruno Senna. Kliens Rundenzeit von 1:27.250 Minuten war für den Brasilianer allerdings keine Überraschung. "Es war nicht so, dass er ins Auto gestiegen ist und gleich eine halbe Sekunde schneller war als ich", betonte Senna. Zwei Gründe waren für die Rundenzeit ausschlaggebend.

"Erstens hatte er das Fastshift-Getriebe im Auto, was ungefähr zweieinhalb Zehntel pro Runde bringt und zweitens hatte ich ein Problem mit meiner Motorabdeckung", verriet der HRT-Pilot. Durch die Hitze hatte sich ein Verkleidungsteil des Motors abgelöst, stand in die Luft und darunter litt der Abtrieb. Als eine Entschuldigung oder gar eine Ausrede wollte der Brasilianer das für seine Rundenzeit nicht hernehmen.

Viel mehr sei er froh über den neuen, erfahrenen Mann im Team. "Klien ist schnell. Wir lernen voneinander - ich vor allem von seiner Erfahrung. Er weiß nach wenigen Runden, was mit dem Auto nicht stimmt, wofür wir vielleicht ein, zwei Rennen brauchen, um es zu verstehen. Ich bin glücklich, dass wir jetzt schneller sind, denn das ist wichtig für das Team", erklärte Senna. Am Samstag soll auch der Brasilianer das Fastshift-Getriebe im Auto haben.

"Mein Getriebe hat schon einige Kilometer drauf, deshalb mussten wir heute darauf aufpassen. Morgen werde ich ein neues Getriebe im Auto haben - hoffentlich", meinte der Brasilianer. Seit China habe sich am Wagen einiges verändert, vor allem an der hinteren Aufhängung. "Aber das reicht nicht aus, um die Lücke zu den anderen Teams zu schließen", betonte Senna. Das Hauptproblem sei der fehlende Abtrieb.

Im Windkanal wird bereits fleißig an der Lösung des Problems gearbeitet. "Es bedarf noch sehr viel an Weiterentwickelung, um das Maximum aus dem Auto herausholen zu können. Im Moment richten sich die Verbesserungen mehr auf die Fahrbahrkeit als auf echten Performancegewinn. Das ist ein langer Prozess, aber es ist schon einmal ein Anfang. Mit mehr Updates können wir uns vielleicht nach vorne verbessern", sagte Senna.