Williams war noch nie ein Freund des KER-Systems, doch das Blatt scheint sich gewendet zu haben. Technikdirektor Sam Michael sprach sich jetzt für eine baldige Rückkehr des Energierückgewinnungssystems aus. Der Grund könnte darin liegen, dass Ferrari und Renault beim FOTA-Meeting am Mittwoch sich bereit erklärten, die KERS-Technologie für weniger als eine Million Euro zugänglich zu machen.

"Bis 2013 zu warten, war eine Möglichkeit. Doch Ferrari und Renault haben gemeint, dass sie KERS für weniger als eine Million Euro zur Verfügung stellen können. Damit sind wir und auch die Anderen der Meinung, dass KERS schon 2011 zurückkehren sollte", erklärte Michael. "Renault würde das System jedem Team anbieten, das danach fragt. Ferrari würde es jedem Team mit Ferrari-Motoren geben", fuhr er fort.

Entscheidung in Barcelona?

Der Australier ist überzeugt, dass das Ferrari/Renault-Angebot KERS realistischer macht als in der vergangenen Saison. 2009 steckten die Top-Teams eine Menge Geld in die Entwicklung des Systems, ohne es wirklich im Rennen zu nutzen. "Ich will nicht sagen, dass KERS unvereinbar mit Kostenreduktion ist, denn es könnte weniger als eine Million Euro kosten. Es ist nicht mehr wie früher als man 10 bis 20 Millionen Euro ausgegeben hat", betonte Michael.

Die finanzielle Seite sei auch der einzige Grund gewesen, weshalb sich Williams lange Zeit gegen KERS ausgesprochen hat. "Wir unterstützen KERS bei Williams, aber unsere frühre Meinung war, dass KERS in den Motor für 2013 integriert werden sollte. Allerdings ist KERS eine Sache, zu der die Formel 1 viel dazusteuern kann. Viele Straßenwagen fahren mit dem System, deshalb macht es Sinn, dass auch die Formel 1 damit fährt", meinte Michael. Eine Entscheidung in Sachen KERS könnte schon in Barcelona fallen. "Ich denke, dass die FOTA in Barcelona eine Entscheidung wegen KERS 2011 treffen wird", meinte Michael.