Bei Red Bull marschierte man am Mittwoch mit einem Lächeln durch die Boxengasse. "Es ist sehr gut für unsere Leute - speziell für unser Designteam - zu sehen, dass viele Teams einiges von unserem 2009-Auto kopiert haben. Daran, dass uns viele kopiert haben, erkennt man wie clever Adrian Newey ist. Allerdings wird es für ihn schwerer werden, Vorteile zu haben, weil die Anderen mit den Kopien aufholen werden", erklärte Mark Webber.

Der Australier ging am Mittwoch in Jerez erstmals mit dem RB6 auf die Strecke. "Bis jetzt lief alles sehr gut. Wir werden sicherlich einige kleine Änderungen während der Testfahrten vornehmen, aber die Jungs haben einen sensationellen Job gemacht", erzählte Webber. Dass man die Testfahrten vergangene Woche in Valencia ausfallen hat lassen, sieht der Red Bull-Pilot nicht als Nachteil an. "Um herauszufinden wie gut das Auto ist, ist Valencia eh nicht der beste Kurs. Klar wären wir letzte Woche gerne gefahren, aber ich denke nicht, dass es für uns einen großen Nachteil bedeutet", meinte der Australier.

Der RB6 ist eine logische Evolution des erfolgreichen RB5 aus dem Vorjahr, mit dem Sebastian Vettel Vizeweltmeister wurde. "Wir mussten den Wagen im Vergleich zum letzten Jahr wegen des großen Tanks länger machen", verriet Webber das Offensichtliche. Mit dem neuen Boliden verfolgt man 2010 nur ein Ziel: den Titel. "Das Team hat hohe Erwartungen wie viele andere auch. Wir wollen besser werden, dafür müssen wir aber alles richtig machen. Ich bin sehr gespannt, wir arbeiten hart und hoffen, dass das reicht", verriet Webber. Aber nicht nur das Team hat sich hohe Ziele gesteckt, sondern auch Webber. Er will den Titel holen, wobei Webber weiß, dass er dafür nicht nur seinen Teamkollegen Sebastian Vettel schlagen muss.

"Es gibt viele schnelle Fahrer in sehr guten Teams. Sebastian ist ganz klar ein schneller Fahrer, aber ich gehe nicht zu Bett und denke an ihn. Ich gehe zu Bett und denke an mich und wie ich den besten Job für mich selbst machen kann", betonte der Red Bull-Pilot. Mit Michael Schumacher ist dieses Jahr noch ein weiterer Konkurrent dazugekommen. "Es ist gut, ihn wieder zu haben. Ich bin das letzte Mal nicht so sehr gegen ihn gefahren, dafür waren die Autos zu unterschiedlich. Aber ich denke, dass ich ihn in Zukunft mehr und direkter zu sehen bekommen werde, weil die Autos näher zusammen sind", sagte Webber.