Sauber-Neuzugang Pedro de la Rosa ist momentan natürlich ein glücklicher und erleichterter Mensch. Mehrere Jahre hat er versucht, wieder als Einsatzfahrer in der Formel 1 unterwegs zu sein, nahm deshalb auch den Posten als Testfahrer bei McLaren an, da er sich erhoffte, dadurch den Weg zurück zu finden. "Meine Motivation beim Testen war es, weiter an mich zu glauben und daran, dass dies passieren könnte. Ich freue mich also sehr. Ich habe viel gelernt, indem ich mit einem super Team wie McLaren gearbeitet habe und wenn ich es geschafft habe, dann auch dank ihnen. Sie haben mir geholfen, als Rennfahrer besser zu werden und ich bin nun viel besser als 2003, als ich zum Team kam", meinte der Spanier gegenüber der offiziellen Website der Formel 1.

Bereits jetzt könne er das Adrenalin in seinem Körper spüren, weil er endlich wieder Rennfahrer sein darf und gegen andere antreten kann, betonte er. Gerade das sei das tolle am Motorsport: man könne kämpfen und gerade deswegen sei er so froh, bei so einem guten aber unterschätzten Team wie Sauber zu sein. Dass er es auch noch immer draufhat, davon ist De la Rosa klarerweise überzeugt, sonst hätte er gar nicht unterschrieben. "Ich habe enorm viel Motivation. Ich bin ein harter Arbeiter und ich denke, das ist das Wichtigste in dieser Klasse... man muss immer noch Motivation haben und angriffslustig sein, jeden Tag arbeiten, als ob es der letzte wäre. Also ja, ich habe es noch drauf. Wie gut werde ich sein? Das werden wir sehen. Ich denke, ich kann viel besser sein, als die Leute erwarten und jetzt schauen wir einfach einmal", meinte der Spanier, der sich bei den kommenden Tests wieder auf Tempo bringen will.

Achterbahnfahrt

Dass er letztendlich bei Sauber gelandet ist, freute De la Rosa, er verriet aber auch, dass er seit vorigem Sommer mit einigen Teams verhandelt hat. "Um diese vergangenen Monate zu beschreiben, würde ich sagen, es war eine Achterbahnfahrt. Es gab Wochen, da war ich sehr nahe an einem Cockpit und dann andere Wochen, als alles zusammenzustürzen drohte. Letztendlich ist es aufgegangen. Es waren ein paar sehr intensive Verhandlungswochen." Sauber war eines der ersten Teams, mit dem De la Rosa Gespräche aufgenommen hatte, damals hatte die Mannschaft noch nicht einmal einen Startplatz. "Das Erste, was Peter [Sauber] mir gesagt hat, war, er würde erst einen Startplatz sichern und mich dann anrufen. Peter hat immer sein Wort gehalten. Er hat mich immer angerufen, wann er musste und er informierte mich in den Wintermonaten über die Fortschritte."

Auch deswegen war er froh, dass sich Sauber letztendlich für ihn entschied, wobei er nicht sagen wollte, wie lange sein Vertrag mit dem Team laufen wird. Dafür war er überzeugt davon, dass seine Erfahrung sehr wichtig sein wird. "Man gewinnt Erfahrung nicht in ein paar Monaten oder einem Jahr. Nur über mehrere Jahre sammelt man Erfahrung und das kann ich dem Team bieten. Ich will meinem Teamkollegen Kamui [Kobayashi] ebenfalls helfen, denn er ist schnell, jung und unerfahren. Wir müssen eine starke Einheit sein, um das tolle Potential des Teams auszuschöpfen. Ich denke, ich kann helfen, das zu schaffen", erklärte De la Rosa. Aber auch die Einrichtungen bei Sauber haben ihn davon überzeugt, dass etwas möglich ist. Das Werk und der Windkanal in Hinwil sind ganz nach seinem Geschmack. "Der Windkanal, den ich hier gesehen habe, ist wirklich beeindruckend. Er ist modern und ein fantastisches Werkzeug, um gute Arbeit zu leisten." Die soll dann auch so gut ausfallen, dass De la Rosa enttäuscht wäre, wenn er 2010 nicht regelmäßig um Punkte mitfahren kann.