Die Frage nach Jenson Buttons Zukunft ist nach wie vor nicht geklärt, nachdem der Weltmeister aber kürzlich bei McLaren zu Gast war, ist die Gerüchteküche stark am Brodeln. So scheint ein Verbleib bei Brawn ebenso möglich zu sein wie ein Wechsel zu McLaren, wo allerdings mehrere Kandidaten noch Chancen haben - und auch in Kontakt mit dem Team stehen. Geht es nach Meinung einiger Experten, wäre Button gut beraten, bei Brawn GP zu bleiben, vor allem deswegen, weil er dort das Team wohl mehr hinter sich wüsste als bei McLaren, wo Lewis Hamilton als inoffizielle Nummer eins angesehen wird.

"Ich denke, Jenson muss sich darüber im Klaren sein, dass er zu einem Team will, das Hamilton so ziemlich zu seinem gemacht hat", meinte Niki Lauda laut Guardian. "Wenn er gleich viel Geld bekommt, oder auch nur ein bisschen weniger, dann sollte Jenson bei Brawn bleiben." Jackie Stewart stimmte dem Österreicher zu und sagte, dass ein Wechsel Buttons zu McLaren so wäre, als würde er in einen Löwenkäfig steigen. So berichtete der Schotte, dass er 1965 darauf verzichtete, zu Lotus zu wechseln, weil Jim Clark dort der Platzhirsch war.

Wer wird das bessere Auto haben?

"Ich hatte das Gefühl, als hätte Jimmy seine Füße etwas zu weit unter dem Tisch. Ich denke nicht, dass es für mich richtiger gewesen wäre, als wenn Jenson zu McLaren ginge", erklärte Stewart. Vorteil von Brawn GP könnte sein, dass am Montag endgültig die Übernahme durch Mercedes bekanntgegeben werden wird und er dann dort im neuen Werksteam des Herstellers wäre. Martin Brundle meinte in der Sunday Times allerdings, dass Button wohl seine Glaskugel bemühen muss, um herauszufinden, ob McLaren oder Brawn GP im kommenden Jahr das bessere Auto hat. "Kehrt McLaren zur Top Form zurück? Oder hat es sich gedreht, wenn man bedenkt, dass Brawn und Red Bull dieses Jahr 14 von 17 Rennen gewannen?", fragte Brundle.

Das bessere Auto dürfte jedenfalls ein Argument sein, auch wenn Button eben nicht wissen kann, welches Auto 2010 wirklich besser sein wird. David Coulthard kann jedenfalls ein Lied davon singen, wie unschön ein falscher Wechsel sein kann. Er war 1995 für eine ordentliche Gehaltsaufbesserung von Williams zu McLaren gegangen, damals war der Williams aber noch das beste Auto im Feld. "Ich persönlich würde nicht versuchen, viel Geld zu machen und nicht zu dem Team mit mehr Geld aber ohne Siegauto gehen", sagte Coulthard laut Daily Star.