Die große Enttäuschung ist verflogen, allerdings benötigte Sebastian Vettel dafür nach dem Brasilien GP einige Zeit. "Es ist normal, enttäuscht zu sein", sagt er. "Am Ende muss man das Positive sehen und das bedeutet, dass wir eine sehr gute Saison gefahren sind." Es sei viel passiert und er und sein Team haben viel gelernt. "Alles in allem gibt es viel, was wir nächstes Jahr besser machen können." Jetzt gelte es den 2. Platz in der Fahrerwertung zu sichern. Der beste Weg dazu ist ein gutes Rennen in Abu Dhabi.

Rückblickend macht Vettel nicht ein bestimmtes Rennen oder einen bestimmten Faktor dafür verantwortlich, dass Jenson Button bereits als Weltmeister feststeht. "Es ist kein Geheimnis, dass am Ende der gewinnt, der die meisten Punkte hat", so Vettel. Er musste erfahren, dass nicht nur der Sieger Punkte bekommt, sondern man manchmal auch wichtige Zähler auf den hinteren Punkterängen mitnehmen muss. Das tat Button.

Vettel fiel hingegen fünf Mal aus und blieb ohne Punkte. "Wir waren immer stark genug, um in die Top-5 zu kommen, mit der Ausnahme von Monza. Aber es gab Pech, Fehler bei der Strategie und manchmal habe ich selbst Fehler gemacht." Der Australien GP mit der Kollision mit Robert Kubica war einer dieser Fehler. "Aber so ein Rennunfall kann passieren. Ich winke ja nicht jeden durch, der in meinem Rückspiegel erscheint." Es habe noch viele andere Dinge gegeben, die ihn Punkte kosteten. "Einige unserer Entscheidungen waren nicht die cleversten, aber daraus können wir lernen."

In Abu Dhabi rechnet sich Vettel ebenso gute Chancen wie bei den letzten Rennen aus. "Die Strecke sollte uns liegen", sagt er. "Unser Auto war bei den letzten Rennen konkurrenzfähig, egal wo wir gefahren sind." Eine Herausforderung wird der Lichtwechsel vom Tages- auf Kunstlicht. "Die Visierfrage ist sehr gut", gesteht Vettel. Während bei tiefer Sonne ein dunkles Visier gebraucht wird, wäre danach in den Schlussphase des Rennens ein helles angebracht.