Michael Schumacher war hin und hergerissen. Nachdem Ferrari keine Rolle mehr im WM-Titelkampf spielte, drückte er sowohl seinem alten Freund Ross Brawn als auch seinem Landsmann Sebastian Vettel die Daumen. "Als Formel-1-Fan hätte ich mir zwar gewünscht, dass er erst beim Finale entschieden wird, aber andererseits weiß ich ja aus eigener Erfahrung, dass die Beteiligten da eine andere Sicht der Dinge haben", sagte Schumacher zur vorzeitigen Titelentscheidung. "Glückwunsch an Jenson und Ross und das gesamte Team - was die geschafft haben, ist aller Ehren wert."

Aber auch Vettel vergaß er nicht: "Schade natürlich für Sebastian, aber er hat noch viel Zeit", so Schumacher. "Er hat eine tolle Saison hingelegt und gezeigt, dass er das Zeug zum Weltmeister hat. Das darf er bei all der Enttäuschung jetzt nicht vergessen." Den Frust kann Schumacher verstehen. "Klar wird er das momentan noch anders sehen, er wird ein paar Tage brauchen, um dieses Wochenende zu verdauen. Aber ich bin mir sicher, dass wir noch sehr viel Gutes von ihm sehen und hören werden."

Bei Brawn GP war hingegen Feierlaune angesagt. "Ich gönne ihnen die Titel, denn wenn man mal bedenkt, durch welche Gefühlsbäder diese Jungs in diesem Jahr gegangen sind, ist das eine unglaubliche Geschichte: genau vor einem Jahr dachten sie doch, es ist alles vorüber. Für Ross, den ich nun so lange kenne, freut es mich wahnsinnig. Er hat diesen Erfolg verdient."