Zwei schwere Unfälle hatte die Motorsportwelt in der vergangenen Woche zu verkraften. Der 18-jährige Henry Surtees starb bei einem Formel-2-Rennen in Brands Hatch, Ferrari-Pilot Felipe Massa liegt nach einem Qualifying-Unfall in Budapest im Krankenhaus. Gemeinsam haben die Unfälle eines: Beide Male wurde der Pilot von einem Gegenstand am Kopf getroffen.

Der Kopf des Fahrers ist erwiesenermaßen die empfindlichste und am meisten gefährdete Stelle in einem Formelrennwagen. Entsprechend schwierig ist es, den Fahrer noch besser zu schützen. "Schließlich muss er ja auch noch etwas sehen können", betont Christian Danner. Käfige, Aufbauten, höhere Cockpitwände und Windschutzscheiben sind also mit Vorsicht zu genießen, erst Recht, da sie bei einem Unfall nicht selbst zur Gefahr werden dürfen, in dem sie auf den Fahrer herunter fallen könnten. "Selbst in einem geschlossenen Auto könnte eine Scheibe nie so fest sein, dass sie nichts durchschlagen kann", fügt Marc Surer an

"Das ist nicht schön und ich dachte, dass ich so etwas zum letzten Mal erlebt hätte", sagte F1-Boss Bernie Ecclestone. "Es ist Wahnsinn. All das nur wenige Tage nach dem Tot von Henry Surtees. Professor Sid Watkins beschäftigt sich damit. Ich habe am Abend mit ihm gesprochen. Er wird sich sofort darum kümmern."

Ross Brawn warnt jedoch vor Schnellschüssen. "Es muss eine ordentliche Studie geben. Man muss schauen, ob etwas getan werden muss", sagte er. "Man muss viel bedenken. In der Geschichte der Formel 1 kamen solche Zwischenfälle selten vor, dennoch ist es eine ernste Sache, die man bedenken muss." So lange mit offenen Cockpits gefahren wird, bleibt allerdings immer ein Restrisiko. Denn bei einem Unfall oder einem Defekt können jederzeit Teile von einem Auto wegfliegen, das lässt sich nicht vermeiden.

"Es ist nicht das erste Mal passiert", sagte Massas Teamkollege Kimi Räikkönen. "Leider können Fahrer dabei schwer verletzt werden, aber das gehört zum Risiko im Motorsport dazu. Felipe hatte heute Pech, hoffentlich geht alles gut aus, aber man kann so etwas nicht verhindern. Es war ein Zufall, der immer passieren kann."