Nach den Jahren, in denen die Formel 1 nicht unbedingt das beste Verhältnis zur FIA gepflegt hat, will Ari Vatanen in dieser Beziehung eine neue Ära einleiten, sollte er zum neuen Präsidenten des Weltverbandes gewählt werden. Nach seiner Meinung wäre es an der Zeit, die Arbeit mit den Teams zu verbessern. "Es stimmt, dass wir in den vergangenen Jahren eher Streitigkeiten als Gemeinsamkeiten hatten. Ich würde einfach sagen, mein Ziel ist es, zu versöhnen und das Ergebnis wäre Einigkeit. So einfach ist das", erklärte der Finne am Nürburgring.

Nach seiner Meinung sollen die Dinge nicht unnötig verkompliziert werden und es dürfe nicht sein, dass Egotrips oder Siege in Machtkämpfen darüber bestimmen, wie die Zukunft des Sportes aussieht. "Die parallele Meisterschaft [der FOTA] ist real und wenn die kommt, wäre es das Ende der FIA, wie wir sie kennen - jeder würde verlieren, auch die in der parallelen Meisterschaft. Es ist also höchste Zeit, gesunden Menschenverstand walten zu lassen und etwas Bescheidenheit und Versöhnlichkeit würde auch nicht schaden", sagte Vatanen. Er stimmte zu, dass Hersteller kommen und gehen können, doch sie würden nur dann gehen, wenn ihre Arbeitsumgebung nicht passend sei. "Sie sind zuständig dafür, dass ihr Geschäft richtig läuft und wenn das im Sport nicht geht, dann werden sie das Marketing-Geld woanders ausgeben."

Wer wird der Gegner?

Deswegen war Vatanen klar, dass die Hersteller andere Dinge tun würden, wenn es im Sport jeden Tag nur um Krieg geht. Die FIA müsse sicherstellen, dass die Hersteller bleiben. Schon vor dem Qualifying auf dem Nürburgring hatte er Frank Williams getroffen und wird sich wohl auch noch mit anderen Teamchefs treffen, um seine Visionen mitzuteilen. Er gestand auch, dass er bereits die Unterstützung einiger FIA-Klubs genießt, die ihn letztendlich wählen werden müssen. Ob er gegen Max Mosley oder Jean Todt antreten wird, wusste er nicht. "Wenn Max Mosley antritt, dann ist kein Platz für Jean Todt, wie ich es verstehe. Wenn Max Mosley nicht antritt, dann wird es Jean vielleicht probieren, das muss man erst sehen. Ich weiß aber, wo ich hin will und daran bin ich interessiert. Ich schaue nicht nach links und rechts."

Sollte er wirklich Präsident werden, würde Vatanen als erstes den Wahlvorgang ändern und das Kabinetts-System abschaffen, das einem Kandidaten vorschreibt, dass er ein 22-köpfiges Kabinett nominieren muss, mit dem er arbeiten will. "Das System wurde natürlich gemacht, um den regierenden Präsidenten zu schützen und wenn ich dort eines Tages hinkomme, dann wäre das die erste Sache, die ich ändern würde - damit die Leute mich leichter loswerden können, als es jetzt möglich ist. Ich mache mir aber keine Sorgen, denn sobald die Bewegung für Veränderung, für einen Neubeginn, für einen Neustart der FIA-Familie loslegt, werden die Leute an Bord kommen."