Im Zuge der Gerüchte um eine Ablöse Sebastien Bourdais' bei Toro Rosso nach dem Rennen auf dem Nürburgring (vom Team gab es keinen Kommentar, also auch kein Dementi) wurde eigentlich immer nur Jaime Alguersuari als möglicher Ersatz genannt. Der Spanier ist Ersatzfahrer bei den Red Bull Teams und damit der logische Kandidat, auch wenn er kaum Erfahrung in einem Formel-1-Auto hat und wohl die restliche Saison brauchen dürfte, um überhaupt auf ein brauchbares Niveau zu kommen. Nun hat sich ein anderer ins Gespräch gebracht, der bereits etwas mehr Formel-1-Erfahrung hat und noch dazu einen großen Namen trägt, Sebastien Loeb.

"Wenn Toro Rosso einen Fahrer braucht, würde ich liebend gerne aushelfen", sagte der mehrfache Rallye-Weltmeister gegenüber der Zeitung l'Equipe. Von der möglichen Ablöse seines Landsmannes wusste Loeb jedenfalls, der dank seines Vornamens auch perfekt in das Toro-Rosso-Beuteschema passen würde. "Es ist aber noch nichts passiert. Man sollte mich noch nicht an der Startlinie beim Ungarn Grand Prix erwarten, wo ich statt Sebastien Bourdais fahre", betonte er.

Loeb hielt die Flamme aber am Köcheln und meinte, dass alles möglich sei, solange sich die Rennkalender der Formel 1 und der Rallye-WM nicht überschneiden. "Wenn es einen Platz bei Toro Rosso gibt, bin ich verfügbar. Ich muss aber sagen, dass ein Grand Prix nicht das Gleiche ist wie eine Rallye. Es sind 70 Runden und physisch bin ich nicht bereit. Im Rallyesport hat man andere Bedingungen als in der Formel 1." Vergangenen November hatte Loeb für Red Bull Racing getestet und angesichts seiner kurzen Zeit im Auto respektable Zeiten erreicht. Er soll auch kürzlich im Simulator von Red Bull Platz genommen haben.

Olivier Quesnel, der Leiter von Citroen Sport, für das Loeb in der WRC fährt, spielte die F1-Absichten seines Fahrers aber herunter: "Lassen Sie mich klar sein, Sebastien Loeb wird Sebastien Bourdais bei Toro Rosso nicht ersetzen, wenn der abgelöst wird. Sebastien hat den Wunsch geäußert, in der Formel 1 zu sein und es überrascht mich nicht, da damit ein Traum für ihn wahr wird. Wir dürfen aber jetzt nicht träumen."