Immer wieder und wieder muss das Team USF1 - so soll es heißen, wenn es in der WM aufgenommen wird - betonen, dass alles auf Kurs ist. Momentan zeichne man wie verrückt und habe das Auto in der computerisierten Flussdynamik (CFD) am Laufen. Es gebe sechs Versionen im CFD und nun werde versucht, das Chassis, den Motor und das Getriebe festzulegen, sobald die Regeln für 2010 stehen, erklärte Technikchef Ken Anderson gegenüber Autosport. Auch bei den Mitarbeitern tut sich was. Momentan gebe es rund 20, doch jeder davon werde weitere drei oder vier dazuholen, wodurch die Personaldecke bald wachsen werde. "Wir sind aktuell in der Design-Phase. Wir werden Ende Juni mit der Fertigung beginnen und der letzte Schritt ist das Anheuern von Leuten für das Team im weiteren Jahresverlauf.

Dass eine Budget-Grenze beschlossen wurde, auch wenn aktuell darum gestritten wird, war für Anderson weniger von Bedeutung. "Wir haben das seit Jahren geplant und wir wollten sowieso kommen. Wir wissen, was es kostet und es gibt Gründe, warum wir es aus den USA machen, denn das ist kosteneffektiver. Ich denke, zwischen dem, was die FIA vorgeschlagen hat und was die FOTA will, wird etwas Gutes für den Sport herauskommen", meinte er. Einen Vorteil hat die Budget-Grenze für ihn aber schon, denn früher war es schwer, darüber zu argumentieren, wie man gegen jemanden antreten kann, der 400 Millionen Dollar ausgibt. "Jetzt merkt jeder, wie groß auch immer die Zahl sein wird, es wird viel billiger werden und letztendlich leistbar sein."

Budget-Grenze oder nicht?

Dabei hat USF1 selbst noch nicht beschlossen, ob man unter der Budget-Grenze fahren will. Das sei eine schwere Entscheidung, gab Anderson zu. Auch beim Motoren-Deal ist das Team noch nicht zu einer endgültigen Lösung gekommen, wobei Cosworth nach wie vor gut im Rennen liegen dürfte. Zuerst geht es aber darum, überhaupt einen Platz zu bekommen. USF1 hatte vorsichtshalber schon im Dezember eine Bewerbung abgegeben, um den Fuß in der Tür zu haben. "Am 22. Mai beginnt dann die offizielle Einschreibefrist und bis 12. Juni soll jeder ausgewählt sein. Parallel dazu müssen die FIA und die FOTA ausmachen, welche Regeln es nächstes Jahr gibt. Wir wollen aber einfach nur dabei sein", meinte Anderson.

Was die Fahrerfrage betraf, verriet er, dass mit einigen Piloten gesprochen wird. Es gebe mehr gute Amerikaner, als die Leute das wüssten. "Da ist Josef Newgarden, der gleich sein erstes Rennen in der Formula Palmer Audi gewonnen hat, obwohl er noch nie in einem Auto war. Da ist Alexander Rossi, der das Formel BMW Weltfinale gewonnen hat und Jonathan Summerton hat ein A1GP-Rennen gewonnen. Es gibt viele weitere gute Jungs da draußen - inklusive alter, wie Ryan Hunter-Reay bei den IndyCars. Wir sprechen, sind aber in keiner Position, um sie zu verpflichten." Sollte es sich machen lassen, will Anderson aber zwei Amerikaner haben. "USF1 in Oxfordshire mit zwei Brasilianern zu machen, wird einfach nicht funktionieren."