Nachdem Fernando Alonso nach dem Rennen von Bahrain ohnmächtig wurde, gibt es wieder Sorgen darum, dass der KERS bedingte Magerwahn in der Formel 1 gefährlich werden könnte. Zwar war bei Alonso in Bahrain die Pumpe der Trinkflasche ausgefallen, weswegen er dehydriert war. Der Spanier verriet aber, dass er beinahe sechs Kilogramm während des Rennens verlor. Im Winter hatte er vier Kilo verloren, wog also kurze Zeit zehn Kilogramm weniger als voriges Jahr. Für Nico Rosberg ist die Richtung, in die die Fahrergewichte gehen, nicht die richtige.

"In Bahrain gab es bestimmte Fahrer, die nach dem Rennen ohnmächtig wurden und ich denke, viel davon liegt daran, dass die Fahrer wegen des Reglements abnehmen mussten, vor allem wegen KERS", sagte der Williams-Pilot. Auch er selbst hatte über den Winter ein wenig Gewicht abgebaut und betonte, dass es wichtig wäre, von der Notwendigkeit des Abnehmens wegzukommen. "Letztendlich ist es wie beim Skispringen. Wenn man KERS hat, ist man etwas weiter von der idealen Gewichtsverteilung weg. Jedes Gramm, das man als Fahrer abnehmen kann, hilft da enorm viel. Ich denke nicht, dass dies der richtige Weg ist", betonte er.

Anhebung des Minimalgewichts reicht nicht

Rosberg hoffte, dass in Zukunft etwas geändert werden kann, die Anhebung des Minimalgewichts der Kombination Auto und Fahrer von 605 auf 620 Kilo im kommenden Jahr wird nach Meinung des Deutschen nicht viel Unterschied machen. "Das ist nur das Hauptlimit, das wird bei der Bedeutung der Fahrergewichte nicht viel ändern. Es wird weiter wichtig bleiben, leicht zu sein, vor allem mit KERS. Das Gewicht des Fahrers mit dem Sitz wäre viel besser. Wenn Fahrer in einem Rennen ohnmächtig werden, das bei weitem nicht das schwierigste des Jahres war, weil es in der trockenen Hitze einfach zu fahren war, muss man die Sicherheit ein wenig bedenken. Es ist nicht gesund, wenn Leute ohnmächtig werden", meinte Rosberg.

Fernando Alonso ortet keine Gewichtsprobleme, Foto: Sutton
Fernando Alonso ortet keine Gewichtsprobleme, Foto: Sutton

Alonso selbst sah seine Ohnmacht aber mehr als eine Verkettung unglücklicher Umstände. Neben Ausfall der Getränkepumpe gab es auch noch eine Schwierigkeit bei der Kühlung, wodurch heiße Abluft ins Cockpit kam und ihm auf den Rücken brannte. "Dadurch habe ich noch mehr Wasser verloren. Deswegen denke ich, es war eine Kombination unglücklicher Faktoren, die mich am Ende des Rennens in schlechtem Zustand sein ließen. Wie aber Nick schon sagte, ich war nach den ersten drei Rennen in diesem Jahr in besserer Verfassung als voriges Jahr", erklärte er. Er vermutete dabei, dass die verringerte Aerodynamik in den schnellen Kurven weniger Kraft erfordere, weswegen er es trotz Gewichtsverlusts in dieser Saison nicht als schwerer erachtete als 2008.

Webber hält sein Gewicht

Einer, der sein Gewicht nicht reduziert hat, ist Mark Webber. Der Australier meinte, er wisse genau, wie viel er wiegen müsse, um gesund einen Grand Prix bestreiten zu können. "Wenn einige Fahrer wegen ihres Gewichts besorgt sind, dann müssen sie eine Balance zwischen einem Grand Prix, Müdigkeit und der Leistung des Autos finden. Sie haben das Gewichtslimit aber angehoben. Für Autos und KERS war es zu niedrig. Wir haben voriges Jahr darum gebeten, aber es ist ein Jahr zu spät", sagte der GPDA Direktor.

Ob eine wirkliche Gefahr besteht, konnte Rosberg nicht sagen. Ihm ist nur aufgefallen, dass einige Fahrer sehr dünn geworden sind, er eingeschlossen. "Das gefährliche Niveau liegt immer an der Person und dem Druck, den man aufgrund der Bedingungen hat, unter denen wir fahren. Es eröffnet aber die Möglichkeit, dass es auf ein gefährliches Niveau geht", sagte er. Er habe von seinem Team nie Anweisungen bekommen, etwas zu tun, das sei ihm überlassen worden. Er fände es aber richtig und wichtig, wenn das Gewicht des Fahrers nicht mehr so wichtig wäre. "Das wäre für den ganzen Sport toll, denn wenn man einen schweren Fahrer hat, der 15 Kilo schwerer ist als der leichteste, dann wäre das kein großer Nachteil mehr. Wenn man mit schwereren Knochen geboren ist, sollte einen das nicht so stark benachteiligen. Ich denke, das wird im Sport noch kommen."