Der Saisonstart verlief nicht wirklich im Sinne von BMW Sauber. "Es wird nicht einfacher, unser Saisonziel zu erreichen, wenn man zwei Rennen unter den Erwartungen geblieben ist", sagte Mario Theissen nach einer Nullrunde in China. Trotzdem werde man am Ziel festhalten, um den WM-Titel mitfahren zu wollen. "Wir müssen das Auto nach vorne bringen."

Beim nächsten Rennen in Bahrain wird es auf diesem Weg nur wenige kleine Verbesserungen am F1.09 geben, erst in Barcelona soll beim Europaauftakt ein großes Entwicklungspaket debütieren. "Dann sollten wir deutlich besser sein", sagte er. "Wir haben hier gesehen, welche Sprünge möglich sind, wenn ein neues Teil am Auto ist." So konnten McLaren und Renault deutlich zulegen. Das sei jedoch normal, wenn man am Anfang eines neuen Reglements stehe. "Dann sind die Entwicklungssprünge im ersten Jahr am größten."

Nach Shanghai sehe es zwar nicht besser aus als vor dem Rennen, aber noch sei die Saison lang. "Es ist kurios, dass es auch anderen Teams wie Ferrari, McLaren und Renault ähnlich ergeht wie uns, aber ein Trost ist das nicht." Nur für die Fans sei es klasse. "Es gibt nicht nur Verschiebungen in der Hackordnung, sondern ist auch von Tag zu Tag nicht vorhersehbar."

Doppelte Kollision mit Toyota

Ebenso unvorhersehbar verlief das Rennen in China für Nick Heidfeld und Robert Kubica. Der Deutsche kollidierte zunächst mit Timo Glock und wurde später von einem umher fliegenden Rad von Adrian Sutil getroffen. Kubicas Auffahrunfall mit dem zweiten Toyota von Jarno Trulli beschrieb Theissen so: "Er hat plötzlich erkannt, dass Trulli deutlich langsamer war, als er schon hinter ihm war. Er war in dem Moment gerade auf einer Wasserlache, konnte überhaupt nichts machen, hat auf die Bremse getreten, aber keine Bremswirkung gehabt."

Mehr als ein sechster Platz wäre für Nick Heidfeld laut Theissen aber ohnehin nicht möglich gewesen. "Aber es gab bislang in drei Rennen so viele unerwartete Verschiebungen, dass sich im Laufe der Saison noch einiges tun wird." Dann vielleicht zugunsten von BMW Sauber.

Den Wechsel an der Spitze von Brawn GP zu Red Bull wollte Theissen nicht mit weniger effektiven Diffusoren im Regen erklären. "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber unsere Fahrer haben beide gesagt, dass es eine Reifenlotterie war." Je nachdem ob man mit frischen oder abgenutzten Reifen auf bei wenig oder viel Wasser fuhr, ging es besser oder schlechter. "Deshalb waren manchmal Autos drei Sekunden schneller als andere. Der Reifen-Einfluss hat alles andere dominiert."