Schon vor Testbeginn in Jerez stand eigentlich fest, dass Sebastien Buemi und Toro Rosso nur schwer von der Spitze der Zeitenlisten zu verdrängen sein würden. Im Gegensatz zu Red Bull, McLaren, Williams und Renault setzt das Team als einziges auf ein Vorjahresauto, das noch nicht zu hundert Prozent an die neuen Aerodynamikregeln angepasst ist.

Wenig überraschend sicherte sich Buemi so nach beachtlichen 104 Umläufen in 1:19.660 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Sein Tageswerk bestand aus Arbeiten am Setup, der Aufhängung und dem Ferrari-Motor. Zudem testete er eine neue Lenkung für die kommende Saison.

An einem teils von Regenschauern heimgesuchten Testtag fuhr der Schweizer 2,5 Sekunden schneller als sein Toro Rosso-Vorgänger Sebastian Vettel im neuen RB5, der am Montag bei seiner ersten Ausfahrt gleich einem Getriebeproblem zum Opfer gefallen war. Und auch am Dienstag lief es nicht rund: nach 62 Umläufen blieb Vettel eine halbe Stunde vor Testende stehen. "Ein Getriebesensor funktionierte nicht und wir blieben stehen, um keinen Schaden am Auto zu riskieren", erklärte Vettel.

Hinter dem Red Bull/Toro Rosso-Duo reihte sich Heikki Kovalainen im neuen McLaren vor Williams-Testfahrer Nico Hülkenberg und Nelsinho Piquet ein. Hülkenbergs Williams war mit KERS ausgestattet, das Energierückgewinnungssystem blieb jedoch inaktiv. Ganz anders bei McLaren: Kovalainen konnte bei seinen Setuparbeiten auf ein aktives KERS zurückgreifen. Allerdings musste der Finne einige Runs als Sicherheitsmaßnahme abbrechen, um keine Schäden zu riskieren.

Auch Piquet arbeitete an KERS. "Es ist schade, dass wir etwas Zeit verloren haben, da wir jetzt so viele Kilometer wie möglich benötigen", sagte der Brasilianer. "Das Auto ist neu und wir lernen mit jeder Runde dazu." Für den Rest der Woche ist laut Renault besseres Wetter zu erwarten. "Das sollte uns beim Kennenlernen des Autos helfen", glaubt Cheftestingenieur Christian Silk.