Als drittletztes Team stellte am Montag Red Bull Racing seinen neuen Boliden vor. Dabei ging man bei der Entwicklung des RB5 im Gegensatz zu den anderen Formel-1-Teams neue Wege. "Wir gingen an das Design sehr aggressiv heran. Es unterscheidet sich von allen anderen Designs, die es bisher gab", meinte Chefdesigner Adrian Newey beim Rollout des RB5 in Jerez.

Im Gegensatz zu den anderen Teams, die ihr Auto so schnell wie möglich auf die Strecke bringen wollten, ließ sich Red Bull Racing Zeit und entwickelte das Auto lieber im Windkanal. "Es ist interessant zu beobachten wie unterschiedlich die Teams an die Regeländerungen herangegangen sind", erklärte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner. Seit 20 Jahren habe es in der Formel 1 keine derartigen einschneidenden Regeländerungen mehr gegeben. "Einerseits ist es aufregend, weil die Chance besteht, etwas vollkommen anderes zu machen, andererseits besteht immer die Möglichkeit, dass man dabei etwas Wichtiges übersieht", erklärte Adrian Newey.

Der Brite gestand, dass er seit seinem ersten Jahr bei McLaren Mercedes bei der Konstruktion eines Autos nicht mehr so angespannt gewesen wäre. "Es gab so viel in so kurzer Zeit zu tun", erklärte Newey. Spätestens beim Saisonstart in Melbourne wird sich zeigen, ob seine Strategie aufgeht. Erstes Lob gab es bereits von Christian Horner: "Adrian Newey und sein Team haben einen ausgezeichneten Job gemacht. Das Auto sieht fantastisch aus - hoffentlich schlägt sich das auch in den Rundenzeiten nieder." Die größte Herausforderung stellte KERS an den Chefdesigner dar.

Sebastian Vettel drehte die ersten Runden mit dem RB5, Foto: Sutton
Sebastian Vettel drehte die ersten Runden mit dem RB5, Foto: Sutton

"Mit den Slicks braucht man mehr Gewicht auf der Frontachse, aber mit KERS kriegt man mehr Gewicht hinten. Und man hat kaum Ballast zum ausbalancieren", erklärte Newey die Zwickmühle. Teamchef Christian Horner kennt die Ansprüche des Briten und weiß: "Adrian wird niemals 100-prozentig zufrieden sein, aber ich weiß, dass er mit dem Verlauf der vergangenen sechs Monate glücklich ist. Der Rest wird sich zeigen." Mit Mark Webber und Sebastian Vettel schickt Red Bull Racing 2009 zwei starke Piloten ins Rennen, die sich gegenseitig bis ans Limit pushen sollen. "Es wird spannend zu sehen sein wie sich die beiden entwickeln", meint Horner.