Max Mosley ist mittlerweile überzeugt, dass er die Identität jener Person kennt, die hinter der Verschwörung stand, die dazu führte, dass im vergangenen Jahr pikante Details aus seinem Privatleben im Boulevard-Blatt News of the World veröffentlicht wurden. Schon kurz nach Aufkommen des Skandals war sich der FIA-Präsident sicher gewesen, dass sein Privatleben nicht zufällig aufgedeckt worden war, sondern eine geplante Aktion dahintersteckte. "Wir wissen jetzt recht genau, wer es war. Ich werde aber nichts tun oder sagen, bis ich absolut sicher bin. Das wird noch etwas mehr Zeit brauchen", erklärte Mosley bei seinem Media-Lunch in London.

Was das Ziel der ganzen Geschichte war, darüber war sich Mosley allerdings ganz sicher. "Das wurde nicht aus Spaß gemacht. Man wollte mich loswerden. Ich denke, die Theorie sah so aus, dass wenn das rauskommt, ich zurücktreten würde. Das hat auch die News of the World gedacht. Die dachten, ich würde einfach fortgehen und das wäre es dann", meinte er. Die Untersuchungen zur genauen Identifizierung der Hintermänner laufen aktuell noch weiter, damit letzten Endes auch hundertprozentig gesichert ist, wer die Schuld trägt. Mosley meinte, dass das noch einige Jahre dauern könnte, doch er verriet zumindest, dass sein Hauptverdächtiger aus der Formel 1 kommt.

"Es könnte aus verschiedenen Gründen noch zwei oder drei Jahre dauern. Mir ist es egal, wie lange es dauert. Einige andere Dinge werden herauskommen - auf dem Kontinent passiert gerade viel. Wir haben kriminelle Untersuchungen gegen 17 Personen in Deutschland, wir haben Verleumdungs-Prozesse in Deutschland, Frankreich und Italien. Und in Italien sind die Verleumdungs-Prozesse die Vorstufe zu Strafprozessen, die natürlich in Händen der Staatsanwaltschaften liegen. Es ist also eine dieser Sachen geworden, die einige Zeit brauchen. Aber wir werden zum Ende kommen", erklärte der FIA-Präsident. Sollte sich sein Hauptverdächtiger tatsächlich als der Schuldige an der Verschwörung herausstellen, dann könnte sich Mosley auch sportliche Sanktionen für den Betreffenden vorstellen. Genaueres wollte er dazu allerdings noch nicht sagen.