Geht es nach Kimi Räikkönen, dann lässt sich über die abgelaufene Saison ein einfaches Urteil fällen: "Ferrari hat wieder gewonnen." Damit mag der Finne zwar recht haben, doch ein etwas trauriger Beigeschmack dürfte bei der Scuderia dennoch geblieben sein. Das Saisonfinale bezeichnete Räikkönen als einen Spiegel des ganzen Jahres: Ferrari sei sehr stark gewesen und habe auch ein gutes Ergebnis geholt, aber es sei eben nicht perfekt gewesen. "Das Wichtigste ist aber, dass das Team die Konstrukteurs-WM geholt hat; das war das realistischste Ziel, das wir beim letzten Rennen erreichen konnten", meinte er. Diesen Titel sah Räikkönen auch als kleinen Sieg für sich am Ende einer schwierigen Saison. "Es ist gut, nach so einem Jahr zu gewinnen. Es zeigt, wie geschlossen das Team war und dass wir bis zum Ende gekämpft haben."

Wie er erklärte, seien seine Hoffnungen auf die Fahrer-WM in Spa und Monza zerschellt, ab da sei er dann nur mehr gefahren, um so viele Punkte wie möglich für das Team zu holen und um so gut wie möglich zu verstehen, wie er die Dinge für das kommende Jahr verbessern kann. Was die Entscheidung um den Fahrertitel betrifft, so gratulierte Räikkönen Lewis Hamilton. "Er hat mehr Punkte geholt als jeder andere Fahrer und derjenige, der in der Tabelle führt, bekommt den Titel. Es macht keinen Sinn, über das Wenn und Aber nachzudenken; dadurch fühlt man sich nur schlechter und es wird ohnehin nichts ändern."

Nächstes Jahr wieder da

Dennoch fühlte Räikkönen auch mit Felipe Massa mit und meinte, im vergangenen Jahr wäre die gleiche Situation für Ferrari ausgegangen, diesmal eben leider nicht. "Es war aber eine Saison, die unsere Fans lange in Erinnerung behalten werden. Es ist jetzt Zeit sich zu entspannen und um gemeinsam mit unseren Unterstützern einen weiteren Sieg in der Konstrukteurs-WM zu feiern. Dann werden wir unsere Urlaube planen, um die Batterien für 2009 aufzuladen. Die vorige Saison lief nicht so, wie ich das wollte. Sie begann gut, aber dann gab es zu viele negative Momente", berichtete der Finne. So seien Fehler gemacht worden, bei Ferrari und auch bei McLaren, doch sein Team habe einen höheren Preis dafür bezahlt. "Das konnten wir nicht wettmachen und ich war zu früh aus dem Titelrennen. Doch das ist schon Vergangenheit, nächstes Jahr sind wir wieder da, um zu siegen."

Wie genau es 2009 aussehen wird, konnte Räikkönen aber noch nicht sagen, er rechnete nur damit, dass Ferrari wieder konkurrenzfähig sein wird. "Wann auch immer es Änderungen gab, hat es Ferrari normalerweise geschafft, sich schneller daran anzupassen als andere. Wir müssen warten und schauen, wie unser Leistungsvermögen aussieht und was wir in der nächsten Weltmeisterschaft erreichen können."