Wo geht es hier eigentlich lang?, Foto: Sutton
Wo geht es hier eigentlich lang?, Foto: Sutton

Die Formel-1-Piloten beschwerten sich in Shanghai ja mehr oder weniger geschlossen, dass in letzter Zeit, vor allem beim letzten Rennen in Fuji, zu viele oft nicht nachvollziehbare Strafen ausgesprochen wurden. Dabei gäbe es doch in der Formel 1 ein paar ganz andere Strafenkandidaten.

Strafe für Mosley

Zuallererst FIA-Präsident Max Mosley, der mit seinem erneuten Vorpreschen in Sachen Einheitsmotoren wieder einmal völlig unnötig provoziert und Unruhe schafft - schließlich hatte man sich zuvor mit den Teams geeinigt, das Ganze in aller Ruhe am kommenden Dienstag in Genf bei einem Meeting zu besprechen. Strafe: Redeverbot für die kommenden sechs Monate!

Strafe für Tilke

Kandidat Nummer zwei: Der deutsche Architekt Hermann Tilke für das Fahrerlager in Shanghai, das mit seinen zwischen Parkanlage und Wasserarmen angelegten einzelnen Glasbungalows für die Teams einem Irrgarten gleicht. Sieht zwar hübsch aus, ist aber äußerst unpraktisch, auch für die Teams, die grundsätzlich auf zwei in der Regel nicht nebeneinander liegende Häuser aufgeteilt sind und so ständig hin- und herlaufen müssen. Von dem Problem, in dem Wirrwarr aus Wegen, Brücken und Kanälen auf die Schnelle irgendjemanden zu finden, einmal ganz abgesehen. Strafe: Muss für jeden im Fahrerlager von Hand für nächstes Jahr einen Orientierungsplan zeichnen.

Strafe für PR-Schreiber

Viele als Sitze verkleidete Fans gratulieren Kimi., Foto: Sutton
Viele als Sitze verkleidete Fans gratulieren Kimi., Foto: Sutton

Die nächsten Strafen gehen an die Schreiber der Presseinfos von Ferrari und McLaren: Ersterer lässt sich Kimi Räikkönen darüber freuen, wie viele Zuschauer ihm an seinem Geburtstag zugejubelt hätten - bei allüberall gähnend leeren Tribünen. Was die Frage aufwarf, ob der Finne da nicht nur doppelt, sondern womöglich tausendfach gesehen habe... Bei McLaren-Mercedes stellt Teamchef Ron Dennis fest, Heikki Kovalainen sei mit seinem Auto happy gewesen, einen Absatz darunter meint Norbert Haug, er sei es nicht gewesen... Strafe: Ein zehnseitiger Aufsatz zum Thema Lüge und Wahrheit, in drei Sprachen abzufassen!

Strafe für Toro Rosso

Auch das Toro Rosso Team kommt auf die Liste: Jetzt kurzfristig alle schon vor Sebastian Vettels Monza-Sieg angefragten und bis zuletzt bestätigten Einzelinterview-Termine abzusagen, weil Vettel angeblich überfordert sei - was der selbst aber gar nicht so sieht - zeugt nicht gerade von großer Souveränität und vielleicht auch nicht von Cleverness, wenn man doch angeblich noch Sponsoren sucht. Strafe: Zwei Rennen lang keinerlei Erwähnung in den Medien mehr!

Strafe für irre Autofahrer

Und zuletzt - stellvertretend für die Millionen "wahnsinnigen" Autofahrer in China - ein lebenslänglicher Führerscheinentzug für jenen Kleintransporter-Fahrer, der am Donnerstag schräg rückwärts im Schritttempo über eine der stark befahrene Stadtautobahn von Shanghai kreuzte und damit sogar einen der hiesigen hartgesottenen Taxifahrer gewaltig erschreckte...