Christian, weißt du noch wie spät es ist? Oder ist das Zeitumstellungschaos von Europa, Singapur, USA und Japan zu groß?
Christian Klien: Ich versuche immer, mich recht schnell anzupassen. Aber die letzten zwei, drei Wochen ging es drunter und drüber. Dafür geht es aber recht gut. Ich war heute um halb sechs wach und habe den Mount Fuji beobachtet, davon abgesehen geht es aber gut.

Konntest du den Berg sehen?
Christian Klien: Ja, um neun und um elf war er kurz zu sehen. Da habe ich auch ein Foto gemacht.

Du bist direkt vom ALMS-Rennen aus den USA gekommen?
Christian Klien: Ja, das Rennen war super, obwohl es recht hart war. Wir standen zehn Stunden im Fight mit den Audi und es gab sehr viele Safety-Car-Phasen, insgesamt glaube ich elf. So konnten wir uns nie absetzen und haben unseren Vorsprung eingebüßt. Außerdem ist das Reglement dort so gemacht, dass man sich zurückrunden darf. Ansonsten war es für uns sehr interessant. Wir mussten viel in Sachen Strategie lernen, aber es hat viel Spaß gemacht, wieder im Renneinsatz zu sein und um Siege zu fahren. Ich bin auch die schnellste Rennrunde und einen neuen Streckenrekord in Road Atlanta gefahren. Im Schnitt überholst du cirka 5 Autos pro Runde, insgesamt hatte ich wohl 500 bis 700 Überholvorgänge im gesamten Rennen. So viele hatte ich in meiner gesamten Rennkarriere noch nicht.

Klien testet erst nach Saisonende wieder., Foto: Sutton
Klien testet erst nach Saisonende wieder., Foto: Sutton

So viel Überholmanöver werden wir hier wohl nicht sehen.
Christian Klien: Wenn man in der Formel 1 auf zehn Überholmanöver im Jahr kommt, ist es eh schon viel. Es ist nicht ganz so schlimm, aber leider gibt es nicht genügend Überholmanöver. Klar, in der ALMS fahren unterschiedliche Klassen zusammen, die teilweise 20 Sekunden pro Runde langsamer sind. Da überrundet man manche alle paar Runden.

Du wurdest als Testfahrer für 2009 bei BMW Sauber bestätigt, war das für dich klar?
Christian Klien: Sicher ist es nie, bis alles unterschrieben ist. Aber es ist eine gute Sache, weiter dabei zu sein und etwas Stabilität in die Karriere zu bringen. Auch für das Team ist es gut, wenn die drei Fahrer übernommen werden.

Weißt du schon, wann du das nächste Mal testen wirst?
Christian Klien: Bei den ersten Wintertests in Barcelona, zwei Wochen nach dem letzten Rennen.

Was erwartet ihr euch von Fuji?
Christian Klien: Es ist wie bei jedem Rennen: vorher gibt es eine gewisse Ungewissheit, da sich das Kräfteverhältnis etwas verschieben kann, aber im Großen und Ganzen sind wir die dritte Kraft. Unser Ziel ist es, ohne Safety-Car-Phasen ein gutes Resultat herauszufahren.

Das Wetter scheint dieses Jahr besser zu sein als letztes Jahr. Kommt euch das entgegen?
Christian Klien: Ja, das Wetter soll gut sein. Uns ist es allerdings egal, im Regen funktioniert unser Auto auch gut und die Fahrer fühlen sich im Regen ebenfalls wohl.

Was hältst du von der Strecke?
Christian Klien: Ich bin hier noch nie gefahren. Sie ist aber mit Suzuka nicht vergleichbar. Dort macht es einfach riesig Spaß. Hier ist es mehr Arbeit als Spaß.