Bei der Vorstellung des neuen BMW Sauber F1.06 in Valencia fragten mich vor einigen Wochen alle Journalisten wie schnell das neue Auto sei. Damals konnten wir Fahrer natürlich noch keine Antworten liefern, da wir den Wagen ja noch nicht getestet hatten.

Jetzt haben wir einige Testwochen mit dem F1.06 hinter uns und ich muss sagen, dass wir damit sehr zufrieden sind. Wir kommen mit Sauber bekanntermaßen vom 8. Platz und möchten in dieser Saison einen guten Sprung nach vorne schaffen. Und das sollte möglich sein.

Bei den ersten Rennen des Jahres wird vieles von der Zuverlässigkeit der Autos und Motoren abhängen. Schließlich sind die V8-Motoren trotz der ausgiebigen Wintertests noch Neuland für die Teams.

Deshalb wird die Standfestigkeit zu Saisonbeginn eine große Rolle spielen. Dabei hoffe ich natürlich, dass wir häufig in die Punkte fahren können. Aber aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren, halte ich derzeit noch für unrealistisch.

Allerdings scheint das Feld näher zusammengerückt zu sein, als ich es im letzten Jahr vermutet habe. Nachdem mittlerweile alle neuen Autos getestet wurden, können wir das Kräfteverhältnis deutlich besser einschätzen als noch vor zwei Monaten.

Ganz vorne sehe ich momentan Renault. Aber auch Honda hat ein sehr starkes Auto gebaut. Dahinter folgen Ferrari und ein ganz dichtes Feld, dem die beiden Teams vorne noch nicht zu weit enteilt sind. Es ist also für genügend Abwechslung und Spannung gesorgt.

An der Reifenfront gehe ich davon aus, dass Michelin weiterhin vorne liegen wird. Es gab einige Leute, die Bedenken hatten, dass Michelin nicht alles geben könnte, weil sie zum Saisonende aus der F1 aussteigen. Aber dem kann ich mich nicht anschließen. Wir sind bei jedem Test fast täglich dabei neue Mischungen und Konstruktionen zu testen. Michelin gibt wirklich alles und ich bin mir sicher, dass sie mit einem WM-Titel abtreten möchten.

Trotzdem kommt das neue Reglement mit Sicherheit eher Bridgestone als Michelin entgegen. Die Franzosen waren im letzten Jahr sehr stark, als man die Reifen während des Rennens nicht wechseln durfte, womit Bridgestone ein bisschen mehr zu kämpfen hatte. Dennoch denke ich, dass Michelin nach wie vor die Oberhand besitzt.