Am Freitag geht's wieder los. Sechs Stunden Flugzeit. Dann durchmisst Timo Glock das, was die Akteure der Rallye Dakar dieses Jahr nicht zu Gesicht bekamen: eine Wüste. Timo und das Toyota-Team bleiben bis zum 11. Februar auf Bahrain, dem arabischen Inselstaat, dessen National-Rennbahn 2008 den dritten Lauf der Formel1-WM beherbergen wird.

Gemeinsam mit Ferrari, bestreiten Timo und die Toyota-Mannen die dritten Saison vorbereitenden Testfahrten auf der jungen Rennstrecke von Sakhir, etwa eine halbe Autostunde außerhalb der Hauptstadt Manama gelegen. "In Bahrain hat man dieselben Temperaturen, die dort auch am Rennwochenende herrschen werden", begründet Timo die exotische Wahl. "Wenn man im Winter irgendwo in Europa testet, hat man zwar mildere Temperaturen als in Deutschland; in Spanien zum Beispiel, wo ja auch alle anderen Teams bleiben werden. Aber die Bedingungen entsprechen immer noch nicht denen, die wir bei den ersten drei Grands Prix des Jahres haben werden. Denn in Melbourne, Malaysia und Bahrain wird es am Rennwochenende aller Voraussicht nach heißer sein als in Spanien im Januar oder Februar. Darauf wollen wir uns mit den Tests in Bahrain gezielt vorbereiten."

Neben den höheren Außen- und Asphalttemperaturen spricht noch ein weiteres Parameter für den Wüsten-Ritt: "In Bahrain werden die Bremsen deutlich härter beansprucht als auf den europäischen Teststrecken. Das ist die erste Strecke, auf der wir die Bremsen wirklich am Limit ausprobieren können. Das gehört alles zu einer vollumfänglichen Saisonvorbereitung dazu."

In Arabien sollen Timo und Jarno Trulli vor allem die aerodynamischen Grundsätze des völlig neu geformten TF108 abschließend verstehen helfen. Außerdem sollen mehrere Renndistanzen unter Echt-Bedingungen simuliert werden. Da nur zwei Teams auf der Wüsten-Bahn sind, stehen die Chancen dafür besser als bei den üblichen Gruppentests. Dort kommen bei den vielen Teilnehmern immer wieder rote Abbruchflaggen dazwischen. "Neue Aerodynamikteile erwarten wir noch nicht", enthüllt Timo. "Die kommen erst vor dem letzten Gruppentest in Barcelona. Davor werden wir noch mal allein nach Barcelona testen gehen. Dann probieren wir unsere endgültige Aerodynamik für Melbourne aus."

Vorher gibt es aber zwei Test-Sitzungen in Bahrain. Zweimal drei Tage. Dazwischen hat Timo vom sechsten bis zum neunten Februar testfrei. "Aber was soll ich für drei Tage sechs Stunden nach Hause fliegen? Da kann ich besser da unten bleiben und in der Hitze schön trainieren, um mich weiter fit zu machen. Wir haben ein Super-Hotel, und das Trainieren in der arabischen Hitze ist mit Sicherheit ein prima Fitmacher kurz vor der Saison. In Bahrain ist zwar generell nicht viel los, was Shoppen oder Ähnliches angeht. Aber langweilig wird mir an den drei Tagen sicher nicht."