Auch die zweite Trainingssitzung nach der Urteilssprechung im Fall McLaren stand im Schatten der Spionageaffäre. Gut eine halbe Stunde nach Beginn des Trainings veröffentlichte die FIA die heißesten 15 Seiten des Jahres - die Urteilsbegründung für die harte Bestrafung von McLaren Mercedes. Die Fahrer und Teams beeinträchtigte das in den ausstehenden Minuten jedoch nicht.

Schon gar nicht die McLaren: Fernando Alonso fuhr in 1:46.654 die schnellste Zeit des Tages. Platz 2 ging an seinen Teamkollegen Lewis Hamilton. Auch wenn es erst Freitag ist: McLaren scheint sich von den Wirren abseits der Strecke, wie in Ungarn und der Türkei, nicht beeinflussten zu lassen. Im Gegensatz zum ersten Training kamen in der 2. Session beide Ferrari über die volle Distanz. Am Morgen war Felipe Massa schon früh im Kiesbett gelandet und hatte somit umso mehr Abstimmungsarbeiten nachzuholen.

In der Zeitenliste schlug sich das in der drittbesten Zeit nieder; nur drei Zehntel hinter der McLaren-Bestzeit von Alonso. Kimi Räikkönen fehlte bereits eine halbe Sekunde auf den Spanier. Die Überraschung des Nachmittags war Toyota: Jarno Trulli und Ralf Schumacher komplettierten die Top-6 mit 0,8 respektive 1,2 Sekunden Rückstand. Allerdings ist Toyota am Freitag gerne einmal schnell und vor allem leicht unterwegs. Die BMW Sauber hielten sich gewohnheitsmäßig noch zurück. Robert Kubica belegte Platz 9, Nick Heidfeld war Elftschnellster. Direkt hinter Heidfeld platzierte sich Nico Rosberg auf dem 12. Platz, Sebastian Vettel ließ als 19. Takuma Sato, Adrian Sutil, Anthony Davidson und seinen Teamkollegen Tonio Liuzzi hinter sich. Der Italiener spulte jedoch nur neun Runden ab.