Nach dem Beginn der aktuellen Saison hatte Flavio Briatore zugegeben, dass ein Teil der Probleme des aktuellen Renault darauf zurückzuführen sei, dass man 2006 zu lange am damaligen Auto arbeitete, um den Titel zu holen. Dadurch sei der 2007er-Bolide etwas vernachlässigt worden. Ferrari steht nun vor der Entscheidung, mit vollem Einsatz weiter für den Titel in diesem Jahr zu arbeiten oder auch einen Teil der Ressourcen für die Entwicklung des neuen Autos abzustellen. "Es ist schwierig, die Balance zu finden, wenn ich ehrlich bin. Denn wir kämpfen immer noch um die Weltmeisterschaft", meinte Aldo Costa, der bei Ferrari der Chassis-Abteilung vorsteht.

So gibt es für die Saison 2008 eine lange Vorlaufzeit, die jetzt beginnen müsse. "Es ist also eine schwierige Phase. Wir arbeiten noch immer am aktuellen Auto, bringen die Entwicklung nach vorne, aber das Auto für 2008 muss auch ernsthaft in Betracht gezogen werden", sagte Costa. Geplant ist, dass das neue Auto wieder Anfang Januar vorgestellt wird, noch ist aber nicht entschieden, wann genau. "Wir werden davon profitieren, dass es dieselben Regeln für die Reifen und die Aerodynamik gibt. Unter diesem Gesichtspunkt gehen wir also in ein stabiles Jahr."

Eine Unbekannte ist allerdings die neue Einheitselektronik, wodurch man bei der Entwicklung des Autos erst die richtigen Kompromisse finden muss. Denn es wird keine elektronischen Fahrhilfen mehr geben. "Bei der Zuverlässigkeit wird es wieder eine große Herausforderung, denn das Getriebe muss vier Rennen halten", meinte Costa weiter, "und es gibt die Materialbeschränkung bei den Verbundteilen. Man muss also einiges bedenken. Es wird also ein recht arbeitsamer Winter und, wie ich schon gesagt habe, auch ein schwerer Sommer, in dem wir an zwei Autos arbeiten - dem aktuellen und dem für nächstes Jahr."