Auch am zweiten Tag im andalusischen Jerez fanden die Fahrer das Gegenteil der Bedingungen vor, die aus dem Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring das spannendste Rennen des Jahres werden ließen. Wieder gab es Sonne satt und passend dazu einen reibungslosen Verlauf für die meisten Teams. Allerdings durften nach dem reinen Testfahrer-Tag heute wieder größtenteils die Stammpiloten ins Cockpit klettern. Einzig Kazuki Nakajima für Williams und James Rossiter für Super Aguri verblieben aus der Ersatzfahrer-Riege.

Williams-Testfahrer Kazuki Nakajima war schnell unterwegs, Foto: Sutton
Williams-Testfahrer Kazuki Nakajima war schnell unterwegs, Foto: Sutton

An der Dominanz von McLaren Mercedes in Abwesenheit der in Mugello testenden Ferraris änderte das allerdings nichts. Lewis Hamilton war mit 1:19.670 fast acht Zehntel schneller als der Rest, der in gleicher Reihenfolge aus Ralf Schumacher, Nakajima, Kubica, Kovalainen, Webber, Rossiter und Barrichello bestand. Ansonsten gab es einen Tag vor der Anhörung in der Spionageaffäre nicht viel Aufregendes bei McLaren. Sogar auf den für Testfahrten üblichen Running-Gag namens "Ölleck" verzichteten die Briten heute.

Fast schon gewohnt schnell, wenn man die letzten Testfahrten als Maßstab nimmt, präsentierte sich Toyota. Neben seiner zweitschnellsten Zeit spulte Ralf Schumacher auch noch 73 problemfreie Runden ab, wobei er neben neuer Aero-Teile eine neue Startprozedur testete. "Wir hoffen, dass wir damit unsere Performance am Start verbessern können und wollen den Fahrern die Chance geben, sich damit vertraut zu machen", sagte Test-Team-Manager Pfeifer. Das Hauptaugenmerk werde allerdings auf die Zuverlässigkeit gelegt, betonte er. Deswegen spulte Schumacher am Nachmittag noch einige Longruns ab. Für ihn wird morgen Jarno Trulli im Auto sitzen.

Auch Mark Webber und Red Bull hatten heute keine technischen Probleme zu beklagen., Foto: Sutton
Auch Mark Webber und Red Bull hatten heute keine technischen Probleme zu beklagen., Foto: Sutton

BMW Sauber stieß erst heute in Jerez zu den anderen Teams. Robert Kubica, der beide Testtage für die Müchener absolvieren wird, sorgte früh morgens für die einzige rote Flagge des Tages, als er kurz nach Testbeginn auf der Strecke stoppte. Allerdings ging das ohne Zeitverlust einher. So spulte er am Ende 104 Runden ab und war damit zusammen mit Heikki Kovalainen der Fleißigste aller Piloten. Bei Renault testete man wieder neue Aerodynamikteile, um weiter gegenüber den Topteams an Boden gutzumachen und war offensichtlich zufrieden. "Wir werden die ganze Zeit besser und wir können zuversichtlich sein, dass unsere Performance in Ungarn sehr stark ist", sagte Kovalainen. Für den Finnen ist die Arbeitswoche damit schon wieder beendet. Morgen kommt noch einmal Nelsinho Piquet zum Einsatz.

Auch bei Red Bull gab mit Mark Webber der Stammfahrer nur ein Kurz-Intemezzo. Der Australier konnte 73 komplikationsfreie Runden absolvieren und wird morgen wieder durch Sebastien Buemi ersetzt. Am Ende der Zeitenliste fanden sich die beiden Hondas wieder, wobei der Super Aguri von James Rossiter einen Tick schneller unterwegs war als Rubens Barrichello im Werks-Honda. Dort konzentrierte man sich jedoch auf Vergleichstest zwischen verschiedenen neuen Aero-Paketen. Während Barrichello morgens mit dem Standardpaket unterwegs war, testete er am Nachmittag die modifizierte Variante.