Ein auch für Red Bull unaufregender Nürburgring-Einstand, zumindest während der Testsessions ohne die befürchteten Wetterkapriolen. So bleibt der berüchtigten Presseabteilung der roten Bullen Zeit, sich zum Europa-Grand-Prix über die EU-typische Bürokratie auszulassen. Ein Flugverbot für Papierflieger wird nach Brüsseler Gepflogenheiten wegen der Gefahr von Augenverletzungen vorgeschlagen. Die heutige Performance der Red-Bull-Boliden stand derweil weder in positiver noch in negativer Hinsicht in Verdacht, Herzinfarkte zu provozieren...

"Wir alle haben mehr Zeit auf der Strecke verbringen können, als wir erwartet haben, nachdem zu Beginn des zweiten Trainings die Strecke schnell abgetrocknet ist", schließt sich Mark Webber der einhelligen Freude des Fahrerfeldes an. Entgegen dem Trend hatte der Australier seine Zeit vom Vormittag noch einmal deutlich verbessern können und verbesserte sich am Nachmittag auf Rang elf: "Das Auto lief gut, ich bin zufrieden - und glaube, dass wir morgen gute Chancen auf Top-Ten-Platzierungen haben."

Weniger euphorisch als Webber, der zuletzt nicht an seine einst berüchtigte Qualifying-Performance hatte anknüpfen können, präsentierte sich Teamkollege David Coulthard. Der Schotte, am Vormittag dennoch mit der schnellsten Red-Bull-Zeit des Tages, bemängelte die Balance: "Wir haben am Morgen noch mit Untersteuern gekämpft. Als sich die Streckenbedingungen geändert haben, haben wir weitere Setup-Änderungen vorgenommen, und hat die Balance hat sich mehr zur Hinterachse verschoben", berichtet Coulthard, der nach einem unaufregenden Freitag auch einen eher gewöhnlichen Samstag erwartet: "Auch morgen werden wir uns wieder in einem sehr dichten Feld bewegen, da ist es umso wichtiger, im Qualifying alles zusammenzubringen."