Die Formel 1 kehrt zurück nach Europa und BMW Sauber zurück zur Normalität. Nach dem Horrorcrash von Kubica in Montreal und dem Medienhype um das Debüt von Ersatzfahrer Sebastian Vettel in Indianapolis gehen nun alle davon aus, dass in Magny Cours wieder der Pole am Steuer des zweiten BMW Sauber sitzen wird. Allerdings muss Kubica auch in Frankreich erst grünes Licht von den Ärzten bekommen. "Ich kann es kaum abwarten, wieder im Auto zu sitzen. Nachdem ich in den USA kein grünes Licht bekommen habe, hoffe ich, dass die medizinische Untersuchung in Magny-Cours eine Formsache wird", sagt Kubica. Schließlich sei der Grund für die Startverweigerung der Ärzte in Indianapolis nicht sein Befinden gewesen, sondern nur das Gesundheitsrisiko eines zweiten Unfalles in kurzer Zeit. Deshalb musste der Pole auch bei den Testfahrten in Silverstone passen.

So wird man sich bei BMW aller Voraussicht nach auf das Wesentliche konzentrieren können. Der Frakreich Grand Prix scheint dafür der ideale Ort: "Nach dem Grand-Prix-Doppelpack in Übersee-Großstädten bildet die ländliche und nicht ganz einfach zu erreichende Idylle in Magny-Cours einen willkommenen Kontrast", findet BMW Motorsportchef Mario Theissen. Man konzentriere sich auf den Sport und die anspruchsvolle Rennstrecke. Ähnlich sieht das Nick Heidfeld: "Ich freue mich auf Magny-Cours, weil der Kurs anspruchsvoll ist, weil ich die Landschaft schön finde, und weil man in Frankreich gut essen kann. In Magny-Cours ist nichts los, das kritisieren viele, aber ich mag diese Ruhe ab und zu. Ich denke auch, dass sie unserem Team nach der Aufregung gut tun wird."

Noch besser würde es dem Team bekommen, wenn wieder beide Autos die Zielflagge sehen würden, denn in Nordamerika ließ man viele Punkte liegen, obwohl es den Anschein hatte, dass BMW wieder ein Stück näher an die Performance der Ferraris herangekommen ist. "Auch wenn in den USA letztlich nur ein Punkt herausgekommen ist, sieht man doch, dass sich unser Aufwärtstrend fortsetzt. Von der reinen Performance her war unser Auto das zweitbeste in Indianapolis, ich hätte Dritter im Qualifying und auch Dritter im Rennen werden können", glaubt Heidfeld.

Der Deutsche wird in Magny Cours übrigens mit dem gleichen Motor an den Start gehen wie in Indianapolis. Eigentlich hätte man ihn nach seinem Ausfall austauschen dürfen. Dazu besteht aber keine Notwendigkeit. Wir hatten 2007 bislang noch keinen außerplanmäßigen Motorwechsel", freut sich Theissen. Dann muss ja nur noch das Getriebe halten.