Rémi, wie bewerten Sie Heikkis Leistung?
Rémi Taffin: Er zeigte ein nahezu perfektes Wochenende - und die Einschränkung "nahezu" verwende ich nur deswegen, weil "perfekt" eigentlich einen Sieg meint. Er zeigte eine großartige Leistung. Ich freue mich auch deswegen so sehr für ihn, weil wir seit Saisonbeginn bei jedem Rennen irgendwelche Probleme hatten. Das soll keine Entschuldigung für manche frühere Enttäuschung sein, aber erst in Indianapolis lief endlich alles glatt. Und wenn das passiert, geht auf einmal vieles! Wir wurden Fünfter hinter den vier Topautos, also Erster in der "Zweiten Liga". Und dabei möchte ich betonen, dass der Abstand zu Ferrari bloß 20 Sekunden betrug - wir sind ihnen also auf den Fersen. Jetzt werden wir ruhig und fokussiert weiterarbeiten, so wie es auch Heikki in schwierigen Zeiten gemacht hat. Ich bin mit ihm wirklich sehr zufrieden.

Was sagen Sie zu Giancarlos Rennen? Ein kleiner Fehler kostete ihn ziemlich sicher WM-Punkte, wahrscheinlich den 6. Platz...
Rémi Taffin: Ich würde sogar noch weiter gehen: Fisi fuhr mit einer guten Strategie und zeigte einen gelungenen Start. Er befand sich in der Position, auf der unsere Taktik basiert hatte. Vielleicht wäre er sogar noch vor Heikki gelandet. Leider ruinierte ein kleiner Fehler sein gesamtes Rennen, aber so geht es eben im Motorsport. Trotzdem schade, denn wir hätten noch mehr Boden auf BMW gutmachen können.

In welcher Stimmung reist das Team aus Nordamerika ab?
Rémi Taffin: Alles sieht deutlich freundlicher aus. Wir haben zwei Piloten, die ihr Maximum geben, die schnell und konstant fahren. Fisico unterlief in Indy jetzt dieser Fehler, aber er fuhr die gesamte Saison bisher fantastisch, also sollten wir ihn nicht kritisieren. Das Auto verbessert sich zusehends. Es ist noch nicht das schnellste, aber es arbeitet verlässlicher, ist einfacher zu fahren und erlaubt es den Fahrern, ans Limit zu gehen. Das sieht man auch deutlich auf der Strecke. Im ersten Rennabschnitt waren wir nicht weit von den Führenden weg, und das mit mehr Benzin an Bord. Wir führten fünf Runden lang und bewiesen durch Heikkis späten Stopp, dass wir die Pace tatsächlich mit einem schwereren Auto mitgingen. Dies lässt unsere Leistung im Qualifying nochmals stärker erscheinen. Aus meiner Sicht beweisen die beiden Nordamerika-Rennen, dass wir für unseren Heim-Grand Prix in Magny-Cours gut in Form sind - umso mehr, weil wir dort schon oft besondere Leistungen zeigten.