Was hältst Du von Monaco?
Christian Danner: Ich war noch nie ein Monaco-Fan. Es ist mir zu voll und zu viel Beton. Aus fahrerischer Sicht habe ich es immer als Herausforderung empfunden in Pau zu fahren, aber Monaco war etwas ganz Normales. Pau ist einfach viel schwieriger, die Streckenführung ist viel komplizierter.

Was ist in Monaco das Wichtigste für den Fahrer?
Christian Danner: Den Rhythmus zu finden, einen Rhythmus zwischen der notwendigen Aggressivität, um schnell zu sein, und der Gelassenheit, um sich nicht selbst durch die Aggressivität in Probleme zu bringen.

Jetzt sagen viele, dass Alonso unter Druck steht. Glaubst Du, dass er diese Gelassenheit behalten kann?
Christian Danner: Ja logisch. Gelassenheit ist relativ, er steht wie alle anderen unter Strom. Aber Alonso hat schon ganz andere Sachen überstanden. Da mache ich mir keine Sorgen.

Gibt es einen aktuellen Topfahrer, den Du in Monaco als überlegen ansiehst?
Christian Danner: Nein. Sie sind alle gut, aber ich sehe keinen, der über allen anderen steht. Der einzige von dem ich weiß, dass er in Monaco besser ist als auf anderen Strecken, ist Giancarlo Fisichella.

Es gibt Leute, die BMW Sauber hier Siegchancen zuschreiben...
Christian Danner: Sie haben eine wahnwitzige Entwicklungsgeschwindigkeit. Sie haben ein Aerodynamikspezialpaket nur für dieses Rennen, aber warten wir lieber einmal ab...

Gab es das zu Eurer Zeit auch schon? Wurden für Monaco schon damals eigene Autos gebaut?
Christian Danner: Nein, eigene Autos nicht. Aber es war schon immer so, dass man hier eine modifizierte Radaufhängung hatte, ein anderes Lenkgetriebe, spezielle Komponenten und Aerodynamikteile - das gab es schon immer. Heute macht man das nur in einem viel größeren Gesamtzusammenhang. Man hat einen anderen Seitenkasten, ein anderes Kühlsystem, wir mussten damals das existierende modifizieren. Früher wurde es mehr hingebastelt, heute wird es komplett neu gebaut.