Der erste Tag nach den neuen Testregeln bestach vor allem durch seine Übersichtlichkeit. Schließlich durfte jedes Team nur noch ein Auto an den Start bringen. So drehten nur zehn Fahrer ihre Runden um den Circuit von Sepang, obwohl bis auf Spyker alle Teams in Malaysia vor Ort waren. Aus den deutschsprachigen Gefilden hielt zum Auftakt nur Alexander Wurz die Fahne hoch. Ralf Schumacher, Nico Rosberg und Nick Heidfeld hatten aufgrund der neuen Regelung frei.

Dabei wurde Nick Heidfeld offensichtlich sehr gut von Robert Kubica vertreten. Der Pole war heute schnellster Mann des Tages (1:36.187) und bewies damit einmal mehr, wie stark der BMW in diesem Jahr ist. Dabei war der F1.07 mit neuen Aerodynamik-Teilen und vor allem Modifikationen am Getriebe ausgestattet, die die Standfestigkeitsprobleme des Autos beheben sollen. Heute fuhr Kubica damit immerhin die meisten Runden aller Fahrer (92).

In Malaysia begann heute eine Neue Test-Ära., Foto: Hartley/Sutton
In Malaysia begann heute eine Neue Test-Ära., Foto: Hartley/Sutton

Ein gutes Zehntel dahinter auf dem zweiten Platz folgte Kimi Räikkönen im Ferrari. Dort war man schon mit der Rennvorbereitung beschäftigt. Drittschnellster war dann schon Alexander Wurz im Williams (1:36.334). Nicht unbedingt überraschend, da die Briten nach dem schlechten Qualifying in Melbourne ihren Fokus auf schnelle Runden legten. Doch nicht deshalb war Wurz heute der auffälligste Fahrer des Tages. Denn der Österreicher hatte heute die Ehre, die neuen Reifenmarkierungen von Bridgestone zu testen. Zur Auswahl stand heute das Modell "roter Punkt mit weißen Rillen".

Ein wenig verbessert zeigte sich auch Honda, deren Bolide heute von Rubens Barichello bewegt wurde. Dabei war der RA107 mit einer neuen Vorderraddämpfung und einem überarbeiteten Aerodynamikpaket ausgestattet. Damit war Barrichello als Vierter fast ein Zehntel schneller als Pedro de la Rosa im McLaren (1:37.106) auf Platz fünf. Dabei war auch der MP4-22 mit neuen Teilen zur Verbesserung der Performance ausgestattet

Auch für Toyota war mit Franck Montagny heute ein Testfahrer unterwegs. Der Franzose sorgte mit einem Problem am Antriebsstrang kurz vor der Mittagspause derweil für die einzige rote Flagge des Tages. Jedoch erwies sich das Problem als nicht so gravierend und so konnte der Franzose am Nachmittag mit den Tests der zwei Reifenmischungen fortfahren. "Ich dachte, es wäre ein großer Unterschied zwischen den beiden Reifen. Aber bei den Longruns war er zumindest bei uns ziemlich klein", zeigte sich Montagny mit dem Reifentest zufrieden.

Roter Punkt mit weißen Rillen ist der neueste Schrei auf dem Reifenmarkt., Foto: Hartley/Sutton
Roter Punkt mit weißen Rillen ist der neueste Schrei auf dem Reifenmarkt., Foto: Hartley/Sutton

Mit einem Zehntel Abstand auf Montagny folgte Takuma Sato im Super Aguri. Für den SA07 war es der erste richtige Test, nachdem das Auto erst kurz vor dem Saisonauftakt in Melbourne präsentiert wurde. "Wir haben eine Menge mechanischer Dinge ausprobiert", sagte Sato. "Da wir den SA07 beim Bahrain-Test noch nicht hatten, haben wir viele Dinge ausprobiert, um zu sehen, in welche Richtung wir bei der Weiterentwicklung gehen können."

Bei Red Bull und dem Schwesterteam Toro Rosso gab es, was die Testleistungen angeht, nichts Neues zu vermelden. Auch heute gehörten der RBR3 mit David Coulthard und der STR2, gefahren von Scott Speed, zu den langsamsten Autos. Trotz des leichten Aufwindes von Red Bull Racing beim Australien GP war dies keine Überraschung.

Einzig der vorletzte Platz auf der Zeitentabelle von Nelsinho Piquet im Renault irritierte ein wenig. Mit einer Zeit von 1:38.199 war das französische Auto über zwei Sekunden langsamer als der BMW von Kubica. Allerdings behinderten kleinere technische Probleme einen reibungslosen Testablauf bei den Franzosen, so dass Piquet nur auf 32 Runden kam. "Trotzdem haben wir ein gutes Grund-Setup für das Auto gefunden", meinte Chef-Testingenieur Christian Silk. Nun sei die Balance des Autos gut genug für Heikki Kovalainen, der morgen das Steuer des R27 übernehmen wird.