Er hatte bereits vor der Saison seinen Anfang genommen und jetzt geht der Chassis-Streit in die heiße Phase. Nachdem ein erster Protest von Spyker gegen Super Aguri in Australien von den Stewarts wegen nicht vorhandener Zuständigkeit zurückgewiesen wurde, hat der niederländische Rennstall nun alles Notwendige für ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Wie Autosport berichtet soll neben Super Aguri auch die Scuderia Toro Rosso in den nächsten Tagen einen Gerichtsbescheid erhalten, der sie davon informiert, dass ein Verfahren gestartet wurde.

Da es sich dabei um eine Sache des Concorde Agreement handelt, wird die Handelskammer von Lausanne der Sache vorstehen. Der Grund für die Anrufung des Gerichts ist der altbekannte. Super Aguri ist in dieser Saison mit einer weiterentwickelten Version des Honda-Chassis aus dem Vorjahr unterwegs und Toro Rosso fährt eine Fast-Kopie des aktuellen Red Bull-Chassis. Für Spyker-Teamchef Colin Kolles stellt dies eine Verletzung des Concorde Agreement dar. "Wir haben eine Konstrukteurs-Meisterschaft und ich wiederhole das: eine Konstrukteurs-Meisterschaft. Und so ist es im Concorde Agreement definiert. Es ist im Singular und man muss ein Auto herstellen. Das qualifiziert dich dazu, ein Konstrukteur zu sein", sagte er in Melbourne.

Super Aguri und Toro Ross sehen den Fall anders. Sie haben ihre Chassis nicht direkt von den anderen Teams, sondern von eigens eingerichteten Firmen bezogen, die außerhalb der Teams von Honda und Red Bull Racing stehen. Nach ihrer Auslegung des Concorde Agreement sind die Autos deswegen legal. "Die FIA und unsere Anwälte haben uns bescheinigt, dass unsere Interpretation richtig ist und wir das Projekt so fahren dürfen", sagte Franz Tost bereits bei den Testfahrten in Barcelona. "Wenn jemand das anders sieht, können wir ihn nicht daran hindern. Wir haben für unseren Teil aber alles gemacht, um das Reglement einzuhalten." Das fröhliche Gerichtsprozedere möge daher beginnen.