Der ehemalige Formel-1-Pilot Clay Regazzoni ist am Freitag in Italien mit dem Auto tödlich verunglückt. Laut Angaben der italienischen Medien hatte der Schweizer auf der Autobahn A1 in der nähe von Parma einen Frontalzusammenstoß mit einem Lastwagen.

Regazzonis größter Erfolg während seiner Zeit in der Formel 1 war der zweite Platz in der Fahrer-WM 1974 als er für Ferrari unterwegs war. Seine Debüt feierte er 1970 beim Grand Prix der Niederlande, als ihm der Rennstall aus Maranello ein Cockpit neben Jacky Ickx gab. Bereits in dieser ersten Saison, in der er nur acht Rennen fuhr, erreichte er den ersten Sieg und den dritten WM-Rang hinter Jochen Rindt und seinem Teamkollegen.

Schließlich sollte Regazzoni bis 1976 bei Ferrari bleiben, nur unterbrochen von einer unbefriedigenden Saison 1973 bei BRM. Nachdem er bei den Roten durch Carlos Reutemann ersetzt wurde, bekam seine Karriere einen Knick, da er in den Autos von Ensign und Shadow 1977 und 1978 nur unter im hinteren Teil des Feldes zu finden war. 1979 kam dann aber noch einmal eine große Stunde für Regazzoni, als er bei Williams verpflichtet wurde. Denn der Schweizer holte in Silverstone den ersten Sieg für den Rennstall. Doch 1980 musste er dennoch wieder zu Ensign zurück, wo er nur mehr vier Rennen fahren sollte.

Denn in Long Beach verletzte sich Regazzoni an der Wirbelsäule, war danach querschnittgelähmt und musste seine Formel-1-Laufbahn beenden. Danach trat er aber mit komplett per Hand gesteuerten Autos noch bei der Rallye Paris-Dakar an und fuhr bei einigen paar Sportwagenrennen mit. Im italienischen Fernsehen arbeitete Regazzoni zuletzt noch als Kommentator.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo äußerte sich zum Tod des langjährigen Ferrari-Piloten folgendermaßen: "Der Tod von Clay Regazzoni hat uns einen Mann genommen, der mutig und großzügig war und das durch die Art wie er gelebt hat, demonstriert hat. Ich erinnere mich an ihn nicht nur als einen meiner Fahrer während unvergesslicher Zeiten, aber auch als wahren Unterstützer von Ferrari. Er musste Rennen mit Kühnheit und am Limit in Angriff nehmen - von der ersten bis zur letzten Runde. Ich habe mit ihm und Niki 1975 einen ersten WM-Titel gefeiert und ich werde seine großen Siege in unseren Autos - in Formel 1 und bei den Sportwagen - nie vergessen. Es ist ein trauriger Moment für mich, vor allem, da sein schweizerisch-neapolitanischer Charakter auch bedeutete, dass er abseits der Rennstrecken eine einzigartige Persönlichkeit war und mir kommen jetzt so viele Erinnerungen an ihn."

Auch Frank Williams erinnerte sich noch einmal an seinen ehemaligen Piloten: "Clay gewann 1979 in Silverstone den ersten Grand Prix für Williams. Das war wahrscheinlich das wichtigste Ereignis in unserer Zeit in der Formel 1. Er war ein Gentleman und es war immer schön, ihn bei uns im Team zu haben. Patrick (Head) und ich und auch andere Teammitglieder werden uns immer an ihn erinnern."

Clay Regazzoni wurde 67 Jahre alt.