Die Betreiber vieler Rennstrecken haben in den letzten Jahren Millionen in die passive Sicherheit ihrer Kurse investiert, trotzdem liegt bei mehreren Strecken noch einiges im Argen, besonders bei denen, die nur für Testfahrten genutzt werden. Bei einem Treffen der Mitglieder der Grand Prix Drivers' Association am gestrigen Abend in Jerez wurden genau diese Probleme angesprochen und man ging sogar soweit, mit einen Boykott einzelner Strecken zu drohen, falls nötige Verbesserungen nicht vorgenommen würden.

Barcelona und Valencia sind den Fahrer ein besonderer Dorn im Auge denn die Sicherheitsstandards bei Testfahrten hinken jenen bei den Rennen noch um einiges hinterher. Die Fahrer kämpfen dafür, dass sowohl die Sicherheit an den Strecken als auch die medizinischen Einrichtungen an die der Rennwochenenden angeglichen werden. Wie schon früher berichtet, bemängeln die Piloten ganz besonders die Umstände in Jerez, insbesondere das Streckenhospital. Jetzt haben die Betreiber der Strecke aber offenbar zugestimmt, die nötigen Arbeiten vorzunehmen und als nächste Baustellen stehen bei der GPDA nun Barcelona und Valencia auf der Liste.

GPDA Vorsitzender Ralf Schumacher sagte gegenüber Autosport: "Es gibt in Barcelona und in Valencia noch Probleme. Wir werden diese ansprechen und es sind sich alle der Situation bewusst. Wir wollen uns sicher fühlen, wenn wir dort fahren. Wenn nichts getan wird, dann werden wir da nicht mehr fahren. So einfach ist das." Schumacher erklärte, dass es wichtig sei, dass die Fahrer für das kämpfen, was sie für richtig halten und wenn es sein müsse, würde er die Dinge auch selbst in Angriff nehmen.

"Nicht alle Fahrer haben die gleichen Interessen oder wollen die gleichen Ergebnisse und nicht jeder kümmert sich um alles. Deshalb muss das dann der Vorsitzende machen." Auf alle Fälle sei das Treffen, das er selbst einberufen hatte, sehr konstruktiv gewesen, freute sich der Deutsche. "Ich denke, die GPDA hat zusammen mit der FIA einiges erreicht und das ist gut," sagte Schumacher weiter. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten und versuchen, die Sicherheit zu verbessern. An einigen Strecken sind die Sicherheits- und die medizinischen Einrichtungen ein Witz," sagte er und lobte die Anstrengungen, die in Jerez gemacht werden und gab sich hoffnungsvoll, dass auch andere Strecken nachziehen werden. "Es gibt bei anderen Strecken noch Probleme, aber wir sind sicher, dass auch diese beseitigt werden."