Wenn es nach Gerhard Berger geht, dann hat die Technik in der Formel 1 zu sehr überhand genommen und der Fahrer ist bei weitem nicht mehr so wichtig. Für ihn ist dieser Zustand kein positiver. "Schalten die Leute den Fernseher ein, um die beste Traktionskontrolle zu sehen oder den bester Fahrer? So sehr ich die technische Seite auch mag, ich denke, sie ist überzogen. Die Balance mit dem Können des Fahrers passt nicht", sagte er laut F1 Racing-Magazin als Mitglied einer Diskussionsgruppe, die das Resultat der großen FIA Umfrage im Sommer besprach.

Mark Webber und Tiago Monteiro waren auch bei der Diskussion dabei und vertraten die Meinung des Toro Rosso-Mitbesitzers. "Es wäre schön, etwas mehr gefordert zu werden und nicht durch das Auto so manipuliert zu werden", meinte Webber. Monteiro sagte: "Die Balance ist sicherlich nicht richtig - sie liegt bei 70 Prozent Technologie und 30 Prozent Fahrer."

Doch es gab auch zwei, die den getätigten Ausführungen Bergers nicht ganz zustimmten. Zum einen war da Renault-Chefingenieur Pat Symonds, der erklärte: "Auch wenn die Traktionskontrolle wegfällt - und es stört mich nicht, wenn sie das tut - wird es keinen großen Unterschied machen. Wenn du gut fährst, verlässt du dich ohnehin nicht nur darauf - es ist keine gute Fahrtechnik, es ist eine Verschwendung von Benzin, und so weiter." Peter Sauber musste dem beipflichten: "Das stimmt. Du brauchst immer noch ein besonderes Talent, um eine High-Tech-Maschine zu fahren." Dabei ergäbe sich dann aber die Frage, ob es dazu einen Computerwissenschaftler oder einen Rennfahrer benötigt?