Jenson Button war lange der Vorzeigefahrer der Engländer. Nicht nur was das Lob anbetraf, sondern auch wenn es darum ging, Kritik auszuteilen, hatte er die volle Aufmerksamkeit der Journalisten. Doch nun hat Button einen Landsmann, der ihm gefährlich werden könnte; und das nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke. Lewis Hamilton geht mir sehr vielen Vorschusslorbeeren in seine erste Formel-1-Saison und ist bei den Medien auf der britischen Insel momentan das wichtigste Thema. Damit einher geht auch das Unvermeidliche: Die Diskussion darum, wer denn nun die Nummer 1 im Lande der Queen sein wird.

"Es wird von Beginn an eine Rivalität zwischen Button und Hamilton geben", mutmaßte beispielsweise Damon Hill gegenüber der Daily Mail. Doch Hills Aussage war nicht die erste, die die Diskussion angestachelt hat. Eingeleitet wurde das Ganze von McLaren Teamchef Ron Dennis, der meinte, kein anderer Fahrer in der Formel 1 - Kimi Räikkönen ausgenommen - wäre qualifiziert gewesen, um den zweiten Platz neben Fernando Alonso einzunehmen. "Wir meinten, die anderen hatten die Spitze ihrer Karrieren erreicht. Es gab keinen, der herausragte", sagte Dennis.

Button selbst scheint von dem ganzen Hickhack recht unbeeindruckt. "Wir sind hier, um zu arbeiten und uns gegenseitig zu besiegen. Wir sind nicht hier, um Freunde zu werden", sagte der Honda-Pilot. Um dem Thema auch auf der britischen Insel einen internationalen Hauch zu verschaffen, mischte sich mit David Coulthard noch ein Schotte in die Diskussion ein. Er versteht nicht, warum Hamilton neben den zweifachen Weltmeister Alonso gesetzt wurde. So sagte er dem Boulevard-Blatt News of the World: "Es könnte sein Selbstvertrauen zerstören. Er wäre mit einem Jahr Testen besser dran gewesen."