Egal wie gut das Gefühl eines jungen Testpiloten auch sein mag, am Ende entscheidet das Urteil des Teamchefs, ob der Tag wirklich gut war. Michael Ammermüller durfte sich die Manöverkritik aber ruhig anhören, auch öfter. "Ich bin sehr zufrieden. Auf einer Strecke, die nicht einfach zu lernen ist, hat er eine gute Leistung gezeigt. Er hat uns auf Intermediates das notwendige Feedback gegeben und hat es am Ende dann noch geschafft einen Reifenvergleich unterzubringen. Das war ziemlich ansehnlich und wir sind zufrieden, mit den Fortschritten, die er macht" sagte Red Bull Racing Teamchef Christian Horner gegenüber motorsport-magazin.com.

Ammermüller selbst war natürlich auch zufrieden. Auch er sprach mit motorsport-magazin.com und sagte: "Das hat schon gepasst. Ich war das erste Mal hier unterwegs und im Trockenen war es schon OK. Ich war nur eine Sekunde vom Ersten weg, also war das, glaube ich, ganz gut." Über seinen letztendlichen Rückstand im zweiten Training war er nicht besonders enttäuscht oder überrascht. "Im zweiten Training sind aber wahrscheinlich viele im Trockenen unterwegs gewesen, weil sie wissen, wie es morgen weitergeht. Sie waren wahrscheinlich auch mit ziemlich wenig Benzin unterwegs, deswegen waren auch viele Stammfahrer weit vorne", sagte der Red-Bull-Pilot.

Doch während der Session war Ammermüller einmal eine Zeit lang ganz vorne. Und ganz egal, wie das nun einzuordnen war, beeindruckt hat es ihn schon. "Das war schon ein gutes Gefühl, denn als ich rausgefahren bin, sind die anderen dann auch mit Slicks raus. Das war schon ein tolles Gefühl, vor den Topstars zu sein. Zwar nicht lange, aber trotzdem", meinte er.

Bei den guten Rundenzeiten hat ihm auch der Umstand geholfen, dass er sich mittlerweile besser in seinem Cockpit zu Recht findet. "Es wird alles immer leichter, wenn man schon einmal weiß, wo die ganzen Knöpfe sind. Es ist zwar noch nicht optimal, aber es wird besser", sagte Ammermüller. Neben der Strecke fand er sich in keiner der beiden Sessions, er gab aber auch zu: "Ich war nicht am Limit. Es geht schon noch mehr."

Es geht auch mehr, was die Schwierigkeit der Strecke betrifft, auch wenn der Deutsche Suzuka nicht gerade als einfach beurteilt. "Es gibt, glaube ich, schon schwierigere Strecken. Es ist aber nicht leicht. Mir persönlich gefällt sie sehr gut, weil die Schikanen und Richtungswechsel schon Spaß machen. Die hängenden Kurven machen auch Spaß", sagte er und meinte zu der oft diskutierten Herausforderung 130R: "Im Regen ist sie eine. Im Trockenen schaut sie am Anfang schlimmer aus, als sie ist. Sie geht aber voll." Das hört sich dann doch schon ziemlich nahe am Limit an.