Im Fahrerlager am Hungaroring gibt es seit gestern Abend nur noch ein Thema: Die Bestrafung von Fernando Alonso. Die Rennleitung brummte dem Spanier "zwei Sekunden" Zeitstrafe auf seine "schnellste Qualifying-Runde" auf. Das könnte nach dem Qualifying noch einmal für weiteren Diskussionsstoff sorgen, denn das Team könnte argumentieren, dass dann ja die zweitschnellste Rundenzeit ohne Strafe gilt. Die FIA stellte jedoch klar: Man darf keine andere Runde nehmen, da die Zeit immer auf die gewertete Runde aufgeschlagen werde.

Nichtsdestotrotz gab es am Samstagmorgen viel Kritik am amtierenden Weltmeister. "Die Bestrafung ist richtig", so Bernie Ecclestone gegenüber Reuters. "Was er gemacht hat war absolut falsch, als Weltmeister muss er mit leuchtendem Beispiel vorangehen."

Niki Lauda stößt ins gleiche Horn: "Es ist einfach nur dumm, so etwas im Freien Training zu machen. So sollte sich ein Weltmeister nicht verhalten", polterte der Österreicher. "Ich kann nicht verstehen, warum er das gemacht hat. Bislang hatte ich viel Respekt für ihn, weil er ohne große Emotionen absolut perfekt gefahren ist. Wenn er jetzt unter dem Druck zusammenbricht, ist er nur ein ganz normaler Mensch und niemand Besonderes mehr."

Das Strafmaß ist aus Sicht des F1-Zampanos aber zu hart. "Im Bezug auf die Sache mit den gelben Flaggen ist es zu hart", sagte Ecclestone. "Schließlich hat er ja vorher schon eine Sekunde Strafe erhalten. Außerdem war das Training zu diesem Zeitpunkt schon vorbei."

Die Höchststrafe könnte Alonso dann nach dem Rennen drohen. "Noch führt er in der WM", so Lauda, "aber das gestern war dumm, denn damit schmiss er das Rennen in Ungarn und wenn er Pech hat, vielleicht sogar die Weltmeisterschaft weg."