Ferrari hat das Rennen in Magny-Cours gewonnen. Doch bei Ferrari hätten die Gesichter nachher ruhig etwas mehr Freude zeigen können. Dem roten Rennstall schmerzt es offenbar, dass Alonso wieder Zweiter wurde und Felipe Massa seine Startposition im Rennen nicht verteidigen konnte, sondern nur als Dritter ins Ziel kam.

"Für uns ist es wichtig, so viele Autos wie möglich vor dem WM-Führenden zu haben, falls Michael vorne ist", sagte Jean Todt. Während Technikchef Ross Brawn noch der Meinung war, "dass Felipe Massa leider nicht so schnell war, wie wir erwartet hatten", nahm Jean Todt den Brasilianer in Schutz. "Er hat einen guten Job gemacht", sagte Todt. "Er war im Qualifying nur ein Zehntel hinter Michael. Aber er hatte eine andere Strategie als unser Konkurrent. Und mit unserer Strategie geriet Felipe in den Verkehr. Daher war diese Strategie heute nicht die beste."

Todt gab zu, dass er heute auch mit Hilfe von Toyota gerechnet oder zumindest darauf gehofft hatte. "Toyota war hier sehr stark das ganze Wochenende", sagte er. "Leider für sie und für uns konnten sie nicht so viele Punkte machen, wie wir gehofft haben. Denn es ist für uns entscheidend in der WM, dass jemand zwischen uns und unserem Konkurrenten ist, wenn wir vorne sind."

Für die nächsten Rennen ist Todt jedoch zuversichtlich und richtig kämpferisch. "Wir werden in Hockenheim schnell sein. Wir werden überall schnell sein. Und dann macht der Konkurrent vielleicht einen Fehler bei der Reifenwahl", sagte er. "Es gibt ja nur zwei Reifen pro Wochenende, und auch dann kann man den falschen auswählen."

Aber wie Schumacher nach dem Rennen bestätigte, hatte gerade Ferrari in Magny-Cours Sorgen, ob der weiche Bridgestone-Reifen wirklich halten würde. "Aber das war kein Glücksspiel", stellte Todt klar. "Wir wussten, dass mehr Gummi auf der Strecke das Graining verringert, und das ist das Hauptproblem mit weichen Reifen. Außerdem ist es immer ein Fragezeichen, wenn wir nicht genug Runden unter richtigen Rennbedingungen fahren können. Da kann es sein, dass der Reifenverschleiß anders ist als man sich das vorstellt. Hier aber war es genau so, wie wir es erwartet haben."

Generell sieht Todt Ferrari nun auf dem richtigen Weg. "Wir wollen die WM gewinnen", sagte er. "Wir wollen sie verdient gewinnen, und wir tun den bestmöglichen Job."