Wie schwierig war der Saisonstart für das Team?

Colin Kolles: Die ersten paar Rennen waren schwierig, aber jetzt sieht es gut aus. Unsere Zuverlässigkeit ist okay und die Ingenieure können sich darauf konzentrieren die Autos schneller zu machen.

Es wird also besser?

Colin Kolles: Wir verbessern uns Stück für Stück. Die Lücke zur Spitze wird immer kleiner und immer mehr Leute bemerken das. Wir sind nicht mehr 4,5 Sekunden zurück, sondern vielleicht nur noch 1,8-2,0 Sekunden. Im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten im Mittelfeld dreht es sich sogar nur noch um Zehntel. In den letzten Rennen waren wir schneller als Red Bull - wir machen also Fortschritte, was sehr positiv ist.

War es ein Highlight Tiago Monteiro in Silverstone im Qualifying unter die Top16 gebracht zu haben?

Colin Kolles: Das erwarten wir an jedem Wochenende; für mich war es demnach kein Highlight. Es war sogar eine Enttäuschung, da wir beide Autos in die Top16 hätten bringen können! Das Problem war, dass Christijan seine Runde um 5 Sekunden verpasste.

In Indy sind beide Autos durchgekommen...

Colin Kolles: Ich bin zufrieden damit, da es zeigt, dass wir die Lücke weiter schließen, aber es ist kein Grund zum Feiern. Wir hätten das auch schon früher erreichen können, aber wir hatten etwas Pech. Wir sollten immer in den Top16 liegen. Wir müssen einfach daran arbeiten den Rückstand aufzuholen.

In Indy haben beide Fahrer ihre Runden am Ende hinbekommen...

Colin Kolles: Das zeigt unsere Lern-Fortschritte. Das ist wichtig. Es gibt Teams da draußen, die nicht so zuversichtlich sind wie wir.

Wie schwierig ist es mit einem kleinen Budget Fortschritte zu erzielen?

Colin Kolles: Wir haben eines der effizientesten Teams und ich bin sehr stolz auf die Leute, die für uns arbeiten. Wir sind Pfund für Pfund sehr effektiv.

Colin Kolles sieht sein Team auf dem richtigen Weg., Foto: Sutton
Colin Kolles sieht sein Team auf dem richtigen Weg., Foto: Sutton

In Monaco sind beide Fahrer am Start aneinander geraten, ansonsten hätten Sie beide in den Punkten gesehen. War das eine große Enttäuschung?

Colin Kolles: Ich blicke niemals zurück. Für mich ist das ehrlich gesagt kein Thema mehr. Zu diesem Zeitpunkt war es ärgerlich, aber ich konnte immer gut schlafen! Wir hätten in die Punkte gelangen können und haben vielleicht etwas verloren, aber für mich ist es wichtig, dass wir immer vorwärts kommen.

Aber auch alle anderen verbessern sich kontinuierlich...

Colin Kolles: Ja, das ist richtig - in der F1 steht niemand still. Aber wir schließen die Lücke schneller als die anderen vorwärts kommen; zumindest diejenigen direkt vor uns. So lange wir so vorankommen, ist es in Ordnung. In Kanada war Williams nur anderthalb Zehntel weg und die anderen Teams lagen auch nur einige Zehntel davor. Wir haben noch mehr Verbesserungen aus dem Windkanal in der Pipeline und werden sie Rennen für Rennen einführen.

Indy ist ein Ausnahmerennen. Wie gut wird sich das Team in Magny-Cours schlagen?

Colin Kolles: Hoffentlich besser. Die Strecke sollte unserem Auto liegen. Wir haben einige neue Komponenten und sollten vor den Teams bleiben, die wir zuletzt überholt haben.

Wie sieht es mit Ihren Motoren-Plänen für 2007 aus?

Colin Kolles: Wir haben keine Probleme auf diesem Bereich. Es gibt genügend sehr gute Optionen.

Könnte ein Fahrer Teil des Deals sein?

Colin Kolles: Wir haben genügend Fahrer mit Deals und benötigen keinen Hersteller, der uns einen Fahrer mitbringt. Wir können selbst gute Fahrer finden.

Schließen Sie also einen Motoren-Deal aus, der an einen Fahrer gekettet ist?

Colin Kolles: Wir sind prinzipiell nicht dagegen. Also ja, wir sind auch demgegenüber offen.

Vor einem Jahr hat Tiago in Indianapolis auf dem Podest gestanden. Was hat dieses Ergebnis für das Team verändert?

Colin Kolles: Wir haben Geld verloren, da wir den Fahrern und allen Mitarbeitern Prämien zahlen mussten - es war also eine kostspielige Übung und eine teure Trophäe! Dennoch war es schön... Am liebsten würden wir zukünftig alle bei MF1 noch mehr Preisgelder kassieren sehen.